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ATLAS: Kleine Zeichen

Henri Kramer über Rechte im „Waschhaus“ – und Gegenmaßnahmen

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Das „Waschhaus“ hat ein Problem. Ausgerechnet bei den immer proppevollen Diskos am Mittwoch und Sonnabend scheinen sich Jugendliche mit eindeutig rechter Gesinnung zunehmend wohlzufühlen. Brisant daran: Eigentlich versteht sich das Jugendkulturzentrum als multikulturell und weltoffen. Und bekommt Fördergelder von der Stadt. Doch das Problembewusstsein der „Waschhaus“-Leitung scheint noch nicht sonderlich ausgeprägt. Eine E-Mail der PNN an Geschäftsführer Michael Wegener liegt schon seit Wochen unbeantwortet. Zentrale Frage: „Hatten Sie in Ihrem Club in jüngerer Zeit Probleme mit rechtsgerichteten Jugendlichen?“ Keine Antwort. Dabei würden schon kleine Zeichen genügen, um den problematischen Gästen klar zu machen, dass sie nicht erwünscht sind: Die „Waschhaus“-Sicherheitsleute könnten etwa darauf verzichten, ihre „Alpha Industries“-Jacken zu tragen. Denn solche Klamotten sind bei Rechtsextremen beliebt, weil das Emblem an das SA-Logo erinnert. Besser wären Einheits-Shirts mit einem Aufdruck wie „Waschhaus gegen Rassismus“. Das würde mehr bringen als ein einmaliges Fußballturnier gegen Rassismus – und dem „Waschhaus“ wieder einen besseren Ruf bescheren.

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