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Landeshauptstadt: Klinikum: Bald neuer Tarif für Ärzte Grebner: Verhandlungen starten im Oktober

Innenstadt - Das städtische Klinikum „Ernst von Bergmann“ will gemeinsam mit den kommunalen Krankenhäusern in Nauen, Brandenburg (Havel), Eberswalde und Cottbus ab Oktober über einen neuen Tarifvertrag für Ärzte verhandeln. Das kündigte Klinikum-Geschäftsführer Steffen Grebner gestern Abend im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung an.

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Innenstadt - Das städtische Klinikum „Ernst von Bergmann“ will gemeinsam mit den kommunalen Krankenhäusern in Nauen, Brandenburg (Havel), Eberswalde und Cottbus ab Oktober über einen neuen Tarifvertrag für Ärzte verhandeln. Das kündigte Klinikum-Geschäftsführer Steffen Grebner gestern Abend im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung an. Ziel sei eine faire Bezahlung und die Vermeidung von Konkurrenzsituationen innerhalb der kommunalen Krankenhäuser in Brandenburg.

Zuvor hatte der Ausschuss mehrheitlich einen Vorstoß der Wählergruppe Die Andere abgelehnt, wonach das Klinikum „Ernst von Bergmann“ den 2006 zwischen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und dem Kommunalen Arbeitgeberverband im Bund ausgehandelten Tarifvertrag übernehmen solle. Das Potsdamer Klinikum war 2006, so wie zahlreiche kommunale Krankenhäuser in Ostdeutschland, Tage vor dem Tarifabschluss aus der Tarifbindung ausgetreten. Seitdem gelte im „Bergmann“ ein Haustarifvertrag für die Ärzte.

Klinikum-Geschäftsführer Grebner führte an, eine Übernahme des damals vereinbarten Tarifvertrags würde zu einer Steigerung der Personalkosten, die derzeit bei 90 Millionen Euro jährlich lägen, um zwei Millionen Euro führen. Damit werde das „Bergmann“-Klinikum in die roten Zahlen geraten. Auf Nachfrage von Grünen-Fraktionschef Nils Naber sagte Grebner, das Klinikum habe 2009 einen Umsatz von 180 Millionen Euro und einen Gewinn von 2,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) erklärte, der maßgeblich von westdeutschen Kliniken ausgehandelte Tarifvertrag für die Ärzte sei für ostdeutsche Häuser „nicht darstellbar“. Grebner sagte, die kommunalen Kliniken in den alten Bundesländern hätten rund 15 Prozent höhere Erlöse als jene in den neuen Bundesländern.

Unterdessen stimmte der Hauptausschuss gestern Abend einem Kooperationsvertrag zwischen der Gemeinde Schönefeld und der Stadt Potsdam zu, wonach das „Bergmann“-Klinikum gemeinsam mit dem Berliner Gesundheitskonzern Vivantes ein ambulantes „Medizinisches Versorgungszentrum“ am künftigen Flughafen BBI und ein „Ärztezentrum“ für die Gemeinde Schönefeld einrichten soll. Vorgesehen sind dafür bisher zwei Kassenarzt-Sitze. SCH

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