Landeshauptstadt: Klinikum holte neun Chefärzte von der Charité Potsdam sehr attraktiv für Spitzenmediziner Berlins

Das Klinikum Ernst von Bergmann ist für Spitzenmediziner der renommierten Berliner Charité offenbar von großer beruflicher Attraktivität. Wie der neue Chefarzt der Abteilung Hämatologie und Onkologie, Prof. Georg Maschmeyer, gestern vor Journalisten erklärte, ist er bereits der neunte Chefarzt, der vom Berliner Universitätsklinikum an das Potsdamer Bergmann-Klinikum wechselte. Insgesamt beschäftigt das größte Krankenhaus der Landeshauptstadt 24 Chefärzte. „Das kleine Potsdam ist eine Wunschadresse für jeden Berliner Charité-Mediziner, der dort nicht selbst Direktor einer Klinik ist“, sagte Prof. Maschmeyer, der zuvor in der Charité als Oberarzt tätig war. Der amtierende Geschäftsführer des Bergmann-Klinikums, Wilhelm Kahle, erklärte, für die Onkologie und Hämatologie (Blut- und Krebserkrankungen) eine Nachfolgerin für Dr. Rita Pasold zu finden, sei schwierig gewesen. Diese Abteilung habe einen sehr guten Ruf, dabei sei bei der Chefarztsuche die Frage maßgeblich gewesen, „wer macht Medizin auf noch höherem Niveau als wir?“ Die Antwort: das Lehrkrankenhaus von Humboldt- und Freier Universität. Kahle zur Berufung Maschmeyers: „Wir haben die Charité nach Potsdam geholt.“ Ziel seiner künftigen Arbeit ist es, so Prof. Maschmeyer, die Ergebnisse molekularbiologischer Forschungen auf die Patientenbehandlung anzuwenden. Als Beispiel nennt der Mediziner die Radioimmuntherapie, bei der Antikörper gegen Krebszellen mit Strahlungskörperchen (Itrium) versehen werden. Die Strahlung zerstört die Krebszelle. Dreiviertel aller Patienten, denen durch andere Therapiemethoden nicht mehr zu helfen sei, sprechen laut Maschmeyer auf diese Therapie an. G. Berg

G. Berg