Landeshauptstadt: Klinikum unkooperativ
Teilnahme an Palliativ-Studie des Landes abgelehnt
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Teilnahme an Palliativ-Studie des Landes abgelehnt Das städtische Klinikum Ernst von Bergmann hat sich der Teilnahme an einer vom Landesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen landesweiten Studie zur Betreuungssituation unheilbar Kranker und Sterbender verweigert. In der am 13. Mai 2005 vorgelegten Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MMH) zu „Palliativversorgung im Land Brandenburg“ (PNN berichteten) heißt es: „Es sollten fünf Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung untersucht werden, da diese Häuser über eine hohe Bettenzahl und dementsprechend über eine hohe Anzahl an ärztlichem Personal verfügen. Leider gestaltete sich die Kooperation mit dem Geschäftsführer des Krankenhauses Ernst von Bergmann in Potsdam mehr als problematisch mit der Konsequenz, dass die Teilnahme aller Abteilungen an der Studie untersagt wurde.“ „Diese Reaktion war einmalig“, erklärte der MMH-Versorgungsforscher Dr. Kurt Buser gestern auf PNN-Nachfrage. Bei allen anderen kontaktierten medizinischen Einrichtungen habe es eine große Offenheit gegenüber der Studie und eine sehr erfreuliche Zusammenarbeit gegeben. Das Bergmann-Klinikum habe für seine Ablehnung keine Begründung gegeben, seinen Mitarbeitern letztendlich aber untersagt, sich an der Studie zu beteiligen. „Im Trend“ habe die Weigerung des Bergmann-Klinikums „keine große Auswirkung“ auf das Ergebnis der Studie gehabt, sagte Dr. Buser. Um auch das Versorgungsgebiet Potsdam in die Untersuchung einfließen zu lassen, sei die Havelland-Klinik Nauen in die Studie mit einbezogen worden. Die Arbeit an der Palliativ-Studie begann im September 2004 und wurde im Mai diesen Jahres dem Land übergeben. Dr. Buser erklärte, er habe auch von anderer Seite gehört, dass sie ebenfalls Probleme mit dem Klinikum hatten. Der Auftraggeber, das Landesgesundheitsministerium, sei von der Weigerung des Bergmann-Klinikums unterrichtet worden. Teresa Decker, Sprecherin des Bergmann-Klinikums, sagte gestern, die Entscheidung, nicht an der Studie teilzunehmen, sei noch vom ehemaligen Geschäftsführer Lutz Bütow getroffen worden. Unter dessen Nachfolger Wilhelm Kahle sei dem Ministerium signalisiert worden, das Bergmann-Klinikum werde sich künftig an solchen Studien beteiligen. Das gelte auch für die zweite Phase des Palliativ-Gutachtens. Guido Berg
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