Landeshauptstadt: Klipp: 2013 Genehmigung für Ventehalle Linckerdorff: Anwohner wollen Holzbau pachten
Berliner Vorstadt - Die Baugenehmigung für den umstrittenen Wiederaufbau der Ventehalle der Matrosenstation „Kongsnaes“ wird spätestens Anfang 2013 erteilt. Wie Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) am Mittwoch den Stadtverordneten sagte, steht das komplexe und schwierige Verfahren vor dem Abschluss.
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Berliner Vorstadt - Die Baugenehmigung für den umstrittenen Wiederaufbau der Ventehalle der Matrosenstation „Kongsnaes“ wird spätestens Anfang 2013 erteilt. Wie Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) am Mittwoch den Stadtverordneten sagte, steht das komplexe und schwierige Verfahren vor dem Abschluss. Der Investor, der Berliner Kunst- und Schmuckhändler Michael Linckersdorff, müsse nur noch einige Unterlagen nachreichen. Zugleich räumte Klipp ein, die mehrmonatige Dauer des Verfahrens unterschätzt zu haben. Wegen angekündigter Klagen von Anwohnern müsse in seinem Fachbereich sehr genau gearbeitet werden: „Wir haben auch nur noch diesen einen Versuch.“
Anfang 2011 hatte das Potsdamer Verwaltungsgericht die ersten im Sommer 2010 von der Stadt erteilten Baugenehmigungen für Kongsnaes mit einem „Hinweisbeschluss“ für eindeutig rechtswidrig erklärt. Daraufhin zog die Stadt die Baugenehmigungen zurück – der Bauherr musste neue Anträge stellen.
Der Streit um die Matrosenstation schwelt seit Jahren. Anwohner werfen Linckersdorff vor, er werde mit einer Großgastronomie in der Ventehalle dem Welterbe schaden, was der Investor bestreitet. Nun deutet sich eine zaghafte Option an, wie der Streit beigelegt werden könnte. Wie berichtet fürchten insbesondere Anwohner an der Schwanenallee eine intensive gastronomische Nutzung der Ventehalle und damit ein Verkehrschaos sowie Lärmbelästigungen. Wie Linckersdorff den PNN sagte, tragen sich die Anwohner daher mit dem Gedanken, die Ventehalle selbst anzumieten und mit einem eigenen Konzept „und genehmen Öffnungszeiten“ zu betreiben. Linckersdorff: „Dazu habe ich nicht nein gesagt. Ich will das Projekt realisieren.“
Anwohner Georg von Kayser bestätigte den PNN, „über Mittelsmänner“ habe es „einen zaghaften Kontakt“ zum Investor gegeben. Dessen Vorstellungen über die Höhe der Pacht für die norwegische Holzpagode „war jedoch außerhalb jeder Diskussion“, sagt von Kayser. Der Gedanke der Anwohner sei es, für die Ventehalle „einen verträglichen Umfang der Nutzung“ herzustellen. Von Kayser erklärte weiter, die Anwohner planten nicht in jedem Fall gegen die neue Baugenehmigung für die Empfangshalle zu klagen: „Wir greifen nicht ein, wenn wir den Eindruck haben, sie entspricht den gesetzlichen Gegebenheiten.“ Der strittige Punkt sei die Kapazität der Gastronomie. Die von Linckersdorff gewünschte Pachthöhe sei „mit ein paar Plätzen drinnen und draußen“ nicht zu realisieren. Der Berliner Juwelier sprach selbst von einer „marktgerechten, normalen Pacht“. Die Anwohner hätten nur 20 Prozent der nötigen Pachtsumme geboten. Die Ventehalle koste eineinhalb Millionen Euro; zu berücksichtigen seien Kosten für die Instandhaltung des Holzbaus. Linckersdorff bekräftigte, das Projekt trotz widrigster Umstände umsetzen zu wollen: „Es ist meine Lebensaufgabe geworden.“ Jüngster Rückschlag sei die Entdeckung von Holzschwamm in den drei Bestandsbauten der Matrosenstation gewesen. Der Finanz- und Zeitaufwand habe sich dadurch enorm erhöht. Linckersdorff: „Es kostet richtig viel Geld.“ HK/gb
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