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Landeshauptstadt: Klirren und scheppern im Volkspark Disc-Golf-Benefizspiel für Behindertenlift

Bornstedter Feld - Disc-Golf mit den Hyzernauts-Verein – die Leiterin der Evangelischen Grundschule, Anke Völkers, hatte von dieser Sportart noch nie etwas gehört. Auch nicht vom Verein mit dem futuristischen Namen, der anbot, für den dringend benötigten Behindertaufzug im Schulhaus ein Benefiz-Turnier zu organisieren.

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Bornstedter Feld - Disc-Golf mit den Hyzernauts-Verein – die Leiterin der Evangelischen Grundschule, Anke Völkers, hatte von dieser Sportart noch nie etwas gehört. Auch nicht vom Verein mit dem futuristischen Namen, der anbot, für den dringend benötigten Behindertaufzug im Schulhaus ein Benefiz-Turnier zu organisieren. Ein Sportlehrer half Völkers auf die Sprünge: Disc-Golf, eine Fun- Sportart, ist Frisbee mit Golf-Regeln. Das Ziel ist, die Scheibe mit möglichst wenigen Würfen in einen Korb zu befördern. Hingegen ist der Vereinsname eine Wortneuschöpfung aus der Linkskurve beim Werfen, dem Hyzer, und „Astronaut“ – denn bis 2050 wollen die Hyzernauts das erste Turnier auf dem Mond spielen.

Am Samstag sollte es aber erst einmal der Potsdamer Volkspark sein: 22 der Hyzernauts fanden sich dort zum winterlichen Wohltätigkeitsturnier „Ice-Bowl“ ein, darunter auch die deutsche Elite der Sportart. Diemut Bartl, Studentin der Fachhochschule Potsdam, ist Hyzernautin und siegte bei der German Tour 2006, einer Art deutscher Disc-Golf-Cup, bei den Frauen. „Damit haben wir die beste deutsche Dame in unserem Verein“, sagte Peter Degener, Initiator des Wohltätigkeitsturniers.

Bei dem klirrte und schepperte es zwischen den Bäumen des Volksparks, denn die Scheiben fliegen bei Zielgenauigkeit gegen eiserne Ketten, um dann in einem der 14 fest installierten und patentierten Körbe liegenzubleiben. Die Bahnen wurden in die Landschaft eingebettet, nicht umgekehrt. „Wir sind ein sehr naturverbundener Sport, Äste abreißen für eine bessere Flugbahn gibt Strafwürfe“, beschreibt Degener das Verständnis eines Disc-Golfers. Schulleiterin Völkers beobachtete das Frisbee-Spiel – sie ist froh über jede noch so kleine Spende für den Behindertenlift, der 200 000 Euro kosten soll. Die integrative Primarschule, die auf zwei Häuser verteilt ist, benötigt den Fahrstuhl spätestens im kommenden Schuljahr, wenn ein Schüler im Rollstuhl eigentlich seinen Kunstunterricht im Zeichensaal erhalten soll – wie alle anderen. Doch der Raum befindet sich unter dem Dach. Zudem erwartet die Schule einen weiteren gehbehinderten Erstklässler.

Die Disc-Golfer spielen derweil fleißig um jeden Wurf „unter par“, jede der Bahnen sollten mit drei Würfen absolviert sein. Besondere Strafwürfe können im Sinne des Benefizgedankens „zurückgekauft“ werden. Am Ende stehen zwei Gewinner fest. Anke Völkers darf sich auf 500 Euro für den Schullift freuen, der Berliner Robert Delisle sen. über seinen Turniersieg. KG

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