Von Kay Grimmer: Knapp 1000 Potsdamer mehr ohne Job Anstieg auch bei Hartz-IV-Beziehern / Nur geringer Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit
Der frühe Wintereinbruch hat im gesamten Arbeitsamtsbezirk Potsdam zu einem saisonal bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Auch in der Stadt Potsdam selbst musste Edelgard Woythe, Leiterin der Arbeitsagentur, einen Arbeitslosen-Anstieg von 15,2 Prozent zum Vormonat vermelden.
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Der frühe Wintereinbruch hat im gesamten Arbeitsamtsbezirk Potsdam zu einem saisonal bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Auch in der Stadt Potsdam selbst musste Edelgard Woythe, Leiterin der Arbeitsagentur, einen Arbeitslosen-Anstieg von 15,2 Prozent zum Vormonat vermelden. Insgesamt waren im Januar 7298 arbeitslose Potsdamer gemeldet, 963 mehr als noch im Dezember. Auffällig dabei ist, dass Potsdam auch im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr Arbeitslose zu verzeichnen hat. Es gab ein Plus von 199 arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Januar 2010. Die Stadt ist dabei das einzige Arbeitsamt im Amtsbezirk, das ein Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat verkraften muss. Kreise wie Mittelmark oder Dahme-Spreewald, aber auch die Stadt Brandenburg / Havel konnten ihre Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Januar 2010 verringern.
Ähnlich sei die Entwicklung bei den Beziehern des Arbeitslosengeld II. Während in allen Kreisen des Arbeitsagenturbezirks die Bezieherzahlen in den Bereichen des Sozialgesetzbuches II und III rückläufig sind, stiegen sie in Potsdam an, sagte Woythe. Auch bei der Vermittlung von Jugendlichen und jungen Arbeitslosen liegt Potsdam zurück. Konnte Woythe im gesamten Agenturbezirk einen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit von elf Prozent im Vergleich zum Vormonat verzeichnen, war es in Potsdam nur ein Minus von knapp drei Prozent.
Vor allem in der Baubranche seien Leute entlassen worden, sagte Agenturchefin Woythe. Aber auch bei Dienstleistungsgeschäften wie im Hotel- und Gaststättenbereich habe es größere Entlassungen gegeben. „Zudem ist der 31. Dezember bei Arbeitgebern ein beliebter Kündigungstermin“, so Woythe weiter. Über 80 Prozent der neuen Arbeitslosen kamen direkt vom ersten Arbeitsmarkt. Sie machte deutlich, dass offensichtlich noch nicht alle Arbeitgeber das eigens für saisonale Arbeitsflauten eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld kennen und nutzen würden.
Im gesamten Arbeitsmarktbezirk Potsdam waren im Januar 35078 Menschen arbeitslos. Zwar ist das die niedrigste Zahl in einem Januar seit 1995, doch stieg die Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent im Dezember auf 9,3 Prozent. Die wenigsten Arbeitslosen hat laut Edelgard Woythe noch immer der Kreis Potsdam- Mittelmark mit einer Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent, mit 8,9 Prozent folgen sowohl Potsdam als auch Dahme-Spreewald.
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