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Homepage: Koalition überdenkt Bologna

Uni Potsdam gegen zusätzliche Qualitätssicherung

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Alle Fraktionen des Brandenburger Landtags sind sich darin einig, dass der „Bologna-Prozess mit dem nach drei Jahren Studium möglichen Bachelor als Regelabschluss, zu neuen Problemen geführt hat. Dazu zählen unter anderem die oft zu starren Studienordnungen und die häufigen Schwierigkeiten, sich zum Masterstudium weiter zu qualifizieren.

Schuld an diesen Problemen trägt aus Sicht der Linken vornehmlich die frühere Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) und die Bundespolitik. „Diese Suppe werden wir nicht auslöffeln“, sagte dazu der wissenschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion Peer Jürgens. Er warnte auch vor einem „Kniefall vor der Wirtschaft“. Entsprechend scharf formulierte nun Jürgens seine Forderungen und kündigte an, in den nächsten Monaten zunächst die Lage an den Universitäten des Landes zu bewerten um anschließend durch Veränderungen in Gesetzen eine Verbesserung zu erreichen. Sie soll unter anderem eine Abschaffung der Rückmeldegebühr von 51 Euro pro Semester und eine Zusage zur Bereitstellung von genügend Master-Studienplätzen enthalten.

Außerdem fordert Jürgens eine Aufstockung des wissenschaftlichen Lehrpersonals um 300 Stellen. Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) sieht die Lage an den Hochschulen des Landes wesentlich weniger dramatisch. Wenn ihre Amtsvorgängerin Wanka tatsächlich die Schuldige wäre, dürfte es im rot-rot regierten Berlin ja keine Proteste geben, sagte sie. Probleme gebe es in vor allem bei einigen Fächern der Uni Potsdam, ansonsten sei es in den beiden anderen Universitäten des Landes ruhig geblieben. Viele Befürchtungen der Studenten seien „nicht durch Fakten untersetzt.“ Münch verweist auf die sehr beschränkten Möglichkeiten des Landes, Gelder für den Hochschulbereich freizubekommen und verlangt ein stärkeres Engagement der Bundesregierung.

Die Universität Potsdam unterstützt den Beschluss des Brandenburgischen Landtages zur Bilanzierung der bisherigen „Bologna-Reformen“. Allerdings stößt die geplante zusätzliche Qualitätssicherung durch das Ministerium bei der Universität auf wenig Unterstützung. „Der entstehende Mehraufwand ist durch den Ertrag einer doppelten Prüfung der gleichen Sachverhalte nicht gerechtfertigt“, warnte gestern Uni-Präsidentin Sabine Kunst. Leg/Kix

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