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Landeshauptstadt: Kolibakterien im Trinkwasser

Gesundheitsamt: Groß Glienicker sollen ihr Leitungswasser mindestens drei Minuten lang abkochen

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Groß Glienicke - Seit gestern heißt es für alle Groß Glienicker: Vor dem Zähneputzen das Leitungswasser abkochen. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes haben gestern mitgeteilt, dass das Wasser aus Groß Glienickers Wasserhähnen derzeit nicht den Trinkwasservorschriften entspricht. Daher soll es vor dem Gebrauch mindestens drei Minuten abgekocht werden. Egal ob vor dem Trinken, Kochen, der Zubereitung von Speisen oder zum Zähneputzen. Bei einer Routinekontrolle hatten Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde mit coliformen Keimen und Escherichia coli verunreinigtes Trinkwasser entdeckt. Die gestern vereinbarten Regelungen gelten laut Stadtwerkesprecher Stefan Klotz für alle Haushalte in Potsdams Ortsteil.

Die Ursache für die Verunreinigung des Wasser ist laut Klotz noch nicht bekannt. Das Unternehmen Energie und Wasser Potsdam (EWP) suche den Fehler, eine Verunreinigung schon im Wasserwerk schloss der Stadtwerkesprecher gestern Abend weitestgehend aus: „Das Wasser dort wird permanent kontrolliert“. In den Leitungen selbst finden die Kontrollen turnusmäßig statt. Sowohl das Unternehmen als auch das Gesundheitsamt prüften regelmäßig, so Klotz. Das Gesundheitsamt hat nun Verunreinigungen festgestellt. Aus fünf Wasserwerken bekommen die Potsdamer ihr Trinkwasser – das Leitungswasser der Groß Glienicker wird laut Klotz zum Teil aber auch aus Berlin- Staaken bezogen. Inzwischen werden permanent Wasserproben entnommen, um den Verlauf der Verunreinigung zu lokalisieren. Zudem treffe sich ein „Krisenstab“ zwei Mal täglich, um weitere Maßnahmen zu besprechen, so Klotz. Begonnen werde mit Spülungen der Leitungen, sollte dies nicht helfen, würden Teile des Netzes komplett desinfiziert. Das dann desinfizierte Wasser wäre aufgrund des Chlorgehaltes für Aquarien ungeeignet, klärt der Sprecher auf.

Nach Bekanntwerden der Verunreinigung setzte die Stadtverwaltung mehrere Mitarbeiter des Ordnungsamtes ein, die im Ort Handelzettel mit der Warnung verteilten – die allerdings offenbar nicht jeder bekam. „Ich habe nur durch Zufall am frühen Nachmittag davon gehört“, sagte Ortsbeiratsmitglied Andreas Menzel. Im Pfarramt klingelte ein Mitarbeiter der Wasserwirtschaft und drückte Pfarrer Bernhard Schmidt den Infozettel persönlich in die Hand. Erst von den PNN benachrichtigt wurde die Vorsitzende des Groß Glienicker Kreises e.V., Renate Toreck: „Zum Glück kochen wir unser Wasser sowieso meistens ab.“ Auch für Eileen Leopold vom Begnungshaus Groß Glienicke, kam die Warnung „relativ spät, weil wir schon vorher Kinder hier haben.“ jab/HK

Weitere Infos unter Tel.: (0331) 661 2407 (EWP) sowie beim Gesundheitsamt unter Tel.: (0331) 289 2371.

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