Landeshauptstadt: Kompromiss im Garagenstreit gefunden Drei Vereine wollen kaufen/PDS-Rathausreport am Stern
Von Hella Dittfeld Am Stern. PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg schaffte es gestern beim Rathausreport im Bürgerhaus Stern-Zeichen kaum, alle Themen anzusprechen, für die sich die PDS in die Bresche geworfen hat – zum Beispiel den heiß umstrittenen Kauf der Stern-Garagen auf Gewoba-Grund durch die jetzigen Nutzer.
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Von Hella Dittfeld Am Stern. PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg schaffte es gestern beim Rathausreport im Bürgerhaus Stern-Zeichen kaum, alle Themen anzusprechen, für die sich die PDS in die Bresche geworfen hat – zum Beispiel den heiß umstrittenen Kauf der Stern-Garagen auf Gewoba-Grund durch die jetzigen Nutzer. Erst auf die Frage, ob man für das Land, auf dem sie ständen, tatsächlich 3300 Euro zahlen müsse, kam die beschwichtigende Antwort: Es wurde ein Kompromiss gefunden. Dieter Scharlock, der maßgeblich an den Verhandlungen mit der Gewoba beteiligt war, konnte berichten, dass man sich nun auf 2750 Euro geeinigt habe und dass drei Vereine mit rund 300 Mitgliedern kaufen werden. Finanzieren könne der Einzelne den Kauf über günstige Kredite. Auch für die Gebeutelten der neuen Straßenreinigungsgebühren will sich die PDS einsetzen. Am 14. April wird es eine Anhörung geben. Jeder, der mit der Quadratwurzelberechnung Probleme habe, sei dazu eingeladen. „Wir fordern, dass es keine Erhöhungen um mehr als das Doppelte geben darf“, so Scharfenberg. Die als gerechter gelobte neue Berechnung dürfe nicht zu Ungerechtigkeiten führen. Nächster Kampfpunkt, den sich die PDS nun schon seit Jahren auf ihre Fahnen geschrieben hat: das Freizeitbad Drewitz. Scharfenberg: „Durch das RWE-Angebot hat es wieder gute Aussichten, doch noch gebaut zu werden. Jetzt muss die Stadt schnellstens Planungsrecht schaffen.“ Das RWE-Angebot sei ein „Glücksfall“. Man sollte nicht Bedenken sammeln, sondern Schritt für Schritt das Machbare verwirklichen, forderte er. Bis auf einen Einspruch, wer denn dort Spaßbaden oder gar Skifahren (geplant ist eine Abfahrtspiste unter einem Ski-Dom) sollte – doch wohl nicht die vorwiegend älteren Leute der Umgebung – fand er damit Anklang. Die neuerliche Nörgelei am Drewitzer Freizeitpark trieb den ansonsten als ausgleichend bekannten Stadtverordneten Rolf Kutzmutz geradezu auf die Barrikaden. Ob man denn lieber die Brache um die leer stehende Brotfabrik zur gefälligen Ansicht behalten wolle? Will man natürlich nicht, bestätigte Brigitte Oldenburg, ebenfalls viele Jahre Stadtverordnete: „Die Fläche schreit geradezu nach Entwicklung.“ Oldenburg verwies auch darauf, dass man sich als Kulturhauptstadtbewerber einen solche Brache als „Abenteuerspielplatz“ mit Fabrikruine nicht leisten könne. In die Bewerbungsunterlagen Kulturhauptstadt soll im Nachtrag ein Gebiet am Stern mit aufgenommen werden, dem gerade erhöhte Aufmerksamkeit gilt. Auch das habe die PDS durchgesetzt. Nämlich der Ausbau des Schulcampus rund um Leibniz-Gymnasium, Grund- und Musikschule samt Turnhallen und Sportanlagen. Man habe erst einmal durchgesetzt, dass die Planungsmittel dafür auf 300 000 Euro aufgestockt wurden. Das begrüßte auch Carsten Hagenau, Vertreter des Arbeitskreises Stadtspuren. Wie so ein Campus gut eingebunden in die Infrastruktur der drei Neubaugebiete Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld aussehen könnte, versinnbildlichten Studenten der Fachhochschule. Höhenflüge müssten erlaubt sein, so der Grundtenor der jungen Vordenker, die für ihre Demonstration Beifall erhielten. Und wenn es auch sinnvoll erscheint, sich bei einem Treff am Stern über den Stern und seine Umgebung zu unterhalten, Scharfenberg konnte sich die Seitenhiebe auf die Kosten einer Innenstadtentwicklung nicht verkneifen. Was den Neubaugebieten nach seiner Ansicht recht und billig ist, der City gebühre das nicht. Nach wie vor möchte er gern alle städtischen Mittel für die weitere Sanierung u.a. von Stadtkanal und alter Stadtmauer sperren, für die Garnisonkirche sowieso und für Veränderungen am Alten Markt am liebsten auch.
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