zum Hauptinhalt
Im Streit um den Uferweg am Griebnitzsee kommt wieder in Bewegung.

© Foto: Ottmar Winter

Konflikt um freien Potsdamer Uferweg: Leise Salamitaktik statt brachial

Potsdam sollte vom Ziel, den Griebnitzsee zugänglich zu machen, nicht abrücken - auch wenn die Stadt dafür einen langen Atem benötigt.

Ein Kommentar von Sabine Schicketanz

Still ruhte der Griebnitzsee. Keine Rede mehr vom Uferweg-Konflikt, nur vom Paddelboot aus, dem Ausflugsdampfer oder vom Spazierweg auf der anderen, Berliner Seeseite lässt sich das Idyll in den Gärten mit direktem Wasserzugang bewundern. Auf vielen Grundstücken ist längst nicht mehr zu erahnen, dass dort überhaupt einmal ein Weg verlaufen ist.

Einzige weithin sichtbare Ausnahme: Hasso Plattners Villa Urbig, deren Wasserfront ein vorbildlich gepflegter, aber freilich nicht erreichbarer Uferweg säumt. Doch hinter den politischen Kulissen ist das Ufer nicht vergessen - und das ist gut so. Potsdam sollte vom Ziel, den Griebnitzsee zugänglich zu machen, nicht abrücken. Die leise Salamitaktik, mit Nachdruck und Professionalität angewandt, scheint dafür derzeit am besten geeignet. Brachial durchsetzbar, das ist gelernt, ist der Uferweg auf keinen Fall.

Es wird ein Zusammenspiel von willigen Anrainern, einer entschlossenen und engagierten Gestaltung der schon jetzt städtischen Flächen und eines langen Atems beim Verhandeln brauchen, um Meter um Meter voranzukommen. Auf jeden Fall sollte die Stadt vorlegen und aus den Flächen, die ihr schon gehören, alsbald mehr machen als jetzt - wo es nur kurze Pfade am Wasser gibt, die an Hecken und Zäunen ihr Ende finden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false