Landeshauptstadt: Konflikt um „Wildwuchs“ geht weiter
Angesichts neuer Hausnachbarn greift die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde einen Wunsch der Vergangenheit auf: Die Stadtverwaltung soll helfen, den Orthodoxen ein Gemeindehaus zu verschaffen. Dies sagte gestern Shimon Nebrat von Gesetzestreuen den PNN.
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Angesichts neuer Hausnachbarn greift die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde einen Wunsch der Vergangenheit auf: Die Stadtverwaltung soll helfen, den Orthodoxen ein Gemeindehaus zu verschaffen. Dies sagte gestern Shimon Nebrat von Gesetzestreuen den PNN. Denn seit Anfang des Monats haben die Straßensozialarbeiter des „Wildwuchs“-Projekts der Diakonie in der Posthofstraße 9 ihr neues Hauptquartier – im selben Haus, in dem die Gesetzestreuen ihren Sitz haben und eine Volkshochschule betreiben. Schon vor einem Monat hatte Nebrat auf den Konflikt hingewiesen, aus Angst vor dem Wildwuchs-Klientel. „Einer wird ausziehen müssen“, sagte Nebrat.
Unterdessen stellten die angegriffenen Streetworker gestern ihr Konzept vor, dass sie mit zwei neuen Gesichtern umsetzen wollen. Kern soll weiter die aufsuchende Sozialarbeit sein, bei der die sechs Mitarbeiter in Zweier-Teams durch die Stadt fahren, Jugendcliquen auf der Straße gezielt ansprechen und versuchen, sie zu betreuen. Jugendlichen in besonderen Problemlagen soll dabei praktische Lebenshilfe gegeben werden – etwa mit gemeinsamen Behördengängen. „Wir treffen zum Beispiel Punker, die keine Krankenversicherung haben“, sagte Doreen Bera, eine der Sozialarbeiterinnen. Zusammen mit ihrer neuen Chefin Mirjam Kieser und Mareen Müller soll nun die Feinjustierung der Arbeit beginnen. Der langjährige Mitarbeiter Carsten Schulz beschrieb den prinzipiellen Anspruch: „Wir sind für die jungen Menschen in Potsdam da, die von den herkömmlichen Angeboten für Jugendliche nicht erreicht werden.“ Henri Kramer
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