Von Erhart Hohenstein: Königsschlösser im Lichterglanz
Schloss Sanssouci, Bildergalerie, Neue Kammern und Historische Mühle laden ein
Stand:
Im gedämpften Licht, das der Beleuchtung im 18. und 19. Jahrhundert entspricht, kann der Besucher am morgigen Sonnabend die Potsdamer Königsschlösser erleben. Zwischen 18 und 22 Uhr trifft er dort Friedrichs Tafelrundengast Marquis d“Argens oder auch König Friedrich Wilhelm IV. höchstpersönlich sowie in der Schlossküche dessen Leibkoch, Hofdamen, Musiker, Tänzer und Schauspieler. Sie alle werden von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten für das Spektakel „Sanssouci im Lichterglanz“ aufgeboten, das bereits zum dritten Mal stattfindet. Einbezogen sind das Weinbergschloss, die Neuen Kammern, die Bildergalerie und die Historische Mühle, wo die neue, von der Windkraft der Flügeln getriebene Innenbeleuchtung des Technikgeschosses vorgeführt werden soll.
Die Leiterin des Schlossmanagements der Stiftung, Heidrun Liepe, sieht in der ungewöhnlichen Veranstaltung zum Abschluss einer erfolgreichen Saison ein kleines Dankeschön an die Potsdamer und Berliner Stammgäste, die die Schlösser und Gärten des Welterbes lieben und mehrmals im Jahr besuchen. Während sich die Schlössernacht im August auf den Park konzentriere, bestehe beim „Lichterglanz“ die Gelegenheit, das Innere der Schlösser zu abendlicher Stunde zu erleben wie einst der König und seine Gäste.
Erstmals wird dazu das historische Treppenhaus der Neuen Kammern geöffnet. So erreichen die Besucher von der obersten Sanssouci-Terrasse wie einst der Alte Fritz das Gästeschloss auf kurzem Weg, der sie nicht wie beim jetzigen Touristeneingang erst durch einen nüchternen Korridor, sondern gleich in den Ovidgalerie genannten Festsaal führt. Diese Variante könnte auch in der Saison erprobt werden, denn so hätten Touristen eine günstigere Verbindung zwischen Weinbergschloss und Neuen Kammern.
Im Festsaal werden sie am Sonnabendabend von dem Schauspielertrio Steffen Findeisen, Noriko Seki und Simon Borutzki mit ausgewählten Szenen aus Ovids „Metamorphosen“ empfangen. Die Gruppen Potsdamer Rokoko e.V. und „Passi nel tempo“ stellen Hofdamen dar und führen höfische Tänze des 18. Jahrhunderts vor. In allen beteiligten Schlössern erklingt auf Fagott, Flöte, Harfe oder Cello Musik der Rokokozeit. An der Historischen Mühle spielt die Gruppe Muzet Royal Tangos und Musetten. Am Schloss Sanssouci (Lärchenwäldchen und Küche) sowie an der Mühle werden Imbissstände eingerichtet. Außerdem kündigte Heidrun Liepe einige Überraschungen an.
Wegen der Lichterglanz-Veranstaltung schließen am Sonnabend Schloss Sanssouci, die Neuen Kammern sowie die Bildergalerie 30 Minuten früher, letzter Einlass ist also um 17 Uhr.
Eintrittskarten zum Preis von 12 Euro (ermäßigt 10 Euro) sind noch im Besucherzentrum der SPSG (An der Orangerie 1) sowie beim Potsdam Tourismus Service, Brandenburger Straße 3, erhältlich, sonst an der Abendkasse des Schlosses Sanssouci.
Erhart Hohenstein
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