Sport: Konkurrenzkampf am Brentanobad
Turbine Potsdam muss in Frankfurt antreten und trifft dabei auf vier Ex-Turbinen
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Sowohl für Turbine Potsdam als auch für den FFC Frankfurt ist es das Spiel der Spiele, das am Pfingstmontag im Stadion am Brentanobad über die Bühne geht (live auf www.DFB-TV.de). Die Rivalen der 1. Frauenfußball-Bundesliga schlechthin treffen aufeinander, der derzeitige Tabellenführer aus Hessen geht jedoch mit einem gehörigen Vorsprung von zehn Punkten auf den Dritten ins Rennen. Die Meisterschaft hat Turbine- Coach Bernd Schröder schon abgehakt. „Da müssten viele Wunder geschehen“, sagt er. Locker kann und will sein Team dennoch nicht ins Prestige-Duell gehen. Einerseits verbietet es der Fakt an sich, andererseits steht der FC Bayern München nur zwei Zähler hinter den Turbinen, die die Saison zumindest auf dem dritten Platz beenden wollen.
„Wir stehen dennoch mit Frankfurt auf Augenhöhe, das ist ein echter Konkurrent“, sagt Schröder. „Aber es geht letztlich nicht unbedingt ums Ergebnis. Wir wollen ein ordentliches Spiel abliefern und zeigen, dass sich unsere junge Trup- pe toll weiterentwickelt hat.“ Das stellte sie schon am 11. November vergangenen Jahres unter Beweis, als den Frankfurterinnen im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion ein 1:1 abgerungen wurde.
Auch wenn Schröder nur ungern große Worte darüber verliert: Dass mit Caroline Thomas, Conny Pohlers, Petra Wimbersky und der Ersatztorhüterin Stefanie Ullrich ausgerechnet vier ehemalige Turbinen zum Kader des Erzrivalen zählen, dürfte nach wie vor schmerzen. „Für mich ist das unerheblich“, versichert der Erfolgs-Coach. „Leistungsträgerinnen wie etwa Essi Sainio, Leni Larsen Kaurin oder Bianca Schmidt hatten mit denen doch gar nichts mehr zu tun. Im Männerfußball ist das sicherlich anders als bei uns.“ Wie auch immer, eines dürfte klar sein: Als Mentaltrainer wird sich Schröder vor dem Spiel am Brentanobad nicht unbedingt profilieren müssen. „Die Truppe weiß worum es geht, und wird sich voll reinhängen. Schließlich geht es für viele auch um die Empfehlungen für die Nationalteams in ihren Altersklassen.“
Aller Voraussicht nach wird Schröder für das Unternehmen Frankfurt auf seinen nahezu kompletten Kader zurückgreifen können. Der Einsatz von Laura Brosius war gestern noch unsicher, da sie sich im Spiel gegen Wolfsburg einen Fuß umgeknickt hatte. Jessica Wich ist laut Schröder nur bedingt belastbar, der körperliche Zustand der im Länderspiel gegen Belgien eingesetzten Anja Mittag und Jennifer Zietz müsse erst noch abgewartet werden. Ebenso wie jener von Leni Larsen Kaurin, die am Mittwoch mit der norwegischen Nationalmannschaft in der EM- Qualifikation daheim gegen Polen mit 3:0 siegte. „Aber Frankfurts Birgit Prinz und Kerstin Garefrekes mussten ja auch voll spielen“, sagt der Turbine-Coach, „In jedem Fall wird das ein Spitzenspiel, in dem wir nichts zu verlieren haben.“
Anpfiff ist am Montag um 15 Uhr.
Henner Mallwitz
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