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Sport: Konkurrenzloser Überflieger

Björn Otto gewann das Stabhochsprung-Meeting im Kirchsteigfeld

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Es sollte das ganz große Aufeinandertreffen zweier Top-Athleten werden, doch bei der 13. Auflage des Stabhochsprung- Meetings im Kirchsteigfeld hatte es gestern allein Björn Otto in der Hand, den Wettkampf für sich zu entscheiden. Jeff Hartwig, der mit 5,60 Metern den Anlagen-Rekord hält, saß zu diesem Zeitpunkt noch immer in Paris fest. Der US- Amerikaner wartete auf seine Stäbe, die nicht mit an Bord seines Fliegers waren. Mit seinem Landsmann Jeremy Scott, dem Slowenen Jurij Rovan sowie dem verletzten Malte Mohr hatten zudem weitere Athleten kurzfristig abgesagt.

Für Otto lief das Meeting deshalb weitgehend ohne Konkurrenz, denn die verbleibenden sechs Springer kamen an seine Siegeshöhe von 5,70 Meter nicht heran. Hendrick Grube (Bayer Leverkusen) schaffte als Zweitplatzierter 5,10 m, und Richard Möcks vom LA-Team Saar kam mit übersprungenen fünf Metern auf den dritten Platz. „Es ist schade, dass es diesmal so konkurrenzlos abging“, sagte Björn Otto nach seinem Sieg. „Aber dennoch war es ein toller Wettkampf. Potsdam ist immer wieder eine Reise wert, und ich komme garantiert wieder. Auch gern zum Springen im Stern-Center.“

Zwischenzeitlich hatte der Athlet vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen allerdings seine Schwierigkeiten: Als die Latte auf 5,50 m lag, schaffte der Weltmeisterschafts-Fünfte von Osaka (5,81 m) erst im dritten Versuch den fehlerfreien Übersprung. „Das hätte ich mir wahrlich anders vorgestellt“, bekannte Otto. „Aber diesmal war es mit den Bedingungen auch sehr schwierig. Mal Rücken- und mal Gegenwind – da musste ich mich sehr umstellen.“

Zeit zum Sightseeing blieb dem 29-Jährigen nach getaner Arbeit indes nicht mehr. Bereits heute früh macht er sich auf den Weg nach Österreich, wo er morgen an einem Stabhochsprung-Meeting in Linz teilnimmt. Am kommenden Sonntag geht er dann beim ISTAF in Berlin an den Start, und auch in Aachen will Otto in der laufenden Saison noch einmal seine Spuren hinterlassen. „Das ist immer eine ganz schön stressige Reiserei“, sagte der Biologie-Student. „Und das wirkt sich unweigerlich auch auf die Leistung aus. Ohne das alles wäre vielleicht noch eine bessere Höhe möglich gewesen.“

Peter Rieger zeigte sich dennoch zufrieden mit dem 13. Meeting. „2000 Leute, tolle Sprünge und schönes Wetter – das ist unsere Party“, sagte der Geschäftsführer des veranstaltenden SC Potsdam, der den Ausfall von gleich vier Athleten allerdings bedauerte. „Diesen Verlust innerhalb von nur zwei Tagen auszugleichen, das ging wirklich nicht.“

Die Zuschauer nahmen“s gelassen, da ihnen auch sonst an diesem Sporttag jede Menge Showprogramm und Mitmachmöglichkeiten geboten wurden. Einige von ihnen nahmen auch selbst den Stab in die Hand. Björn Otto war da schon weg und bereitete sich vor – auf die nächste stressige Reiserei.

Henner Mallwitz

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