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ATLAS: Konsequent

In diesem Fall passt ein Wort: Sauerei. Da bietet ein Vermieter einer Arzthelferin, die seit Monaten erfolglos in Potsdam eine Wohnung sucht, eine Art Kellerloch an, für dessen Vermietung er noch nicht einmal eine Genehmigung besitzt.

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In diesem Fall passt ein Wort: Sauerei. Da bietet ein Vermieter einer Arzthelferin, die seit Monaten erfolglos in Potsdam eine Wohnung sucht, eine Art Kellerloch an, für dessen Vermietung er noch nicht einmal eine Genehmigung besitzt. Und dann lässt er in ihren Mietvertrag so geschickte Formulierungen schreiben, dass die Frau – nachdem die Keller-Wohnung vom Schimmel befallen ist – wohl nur geringe juristische Möglichkeiten besitzt, etwa die Miete zu kürzen. Dieser aktuelle Fall aus der Innenstadt zeigt, dass angesichts des angespannten Potsdamer Wohnungsmarkts, auf dem kaum noch freie und vor allem bezahlbare Räume zu finden sind, auch Auswüchse möglich sind, Geschäftemacher mit der Notlage von Menschen spielen, die dringend auf eine Wohnung angewiesen sind. Insofern ist es erfreulich, dass die Stadtverwaltung nach Bekanntwerden der Vorwürfe schnell gehandelt hat und jetzt gegen den Vermieter vorgeht. Das ist auch ein Zeichen, dass solch – man muss es deutlich benennen – asoziales Verhalten nicht geduldet werden kann. Das ist insofern wichtig, als sich am Grundproblem der Wohnungsnot angesichts steigender Einwohnerzahlen so schnell in absehbarer Zeit nichts ändern wird. Aber auch für Mieter ist dieser Fall ein Signal: Man darf sich nicht alles gefallen lassen.

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