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ATLAS: Konservativ links

Es ist eine einfache Erkenntnis: Eine Stadt, die enorm viel in neue Schulen und Straßen investieren muss, kann sich keine Extras wie eine Tropenhalle leisten. Doch die bis zu 1,7 Millionen Euro, die die Biosphäre jährlich verschlingt, hebt die Linke-Fraktion offenbar nicht besonders an – per Antrag hat sie diese Woche einmal mehr den Erhalt der Einrichtung gefordert.

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Es ist eine einfache Erkenntnis: Eine Stadt, die enorm viel in neue Schulen und Straßen investieren muss, kann sich keine Extras wie eine Tropenhalle leisten. Doch die bis zu 1,7 Millionen Euro, die die Biosphäre jährlich verschlingt, hebt die Linke-Fraktion offenbar nicht besonders an – per Antrag hat sie diese Woche einmal mehr den Erhalt der Einrichtung gefordert. Als Ausweg aus dem Defizit schlug der Linke-Stadtverordnete Ralf Jäkel sogar allen Ernstes vor, zur Not könne man ja eine Zoohandlung oder ein Stadtteilkino integrieren. Immerhin ist der Mann von seiner Partei als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung abgestellt. Solche Beispiele zeigen aber auch: In Sachen zukunftsfähige Stadtentwicklung sind die Linken derzeit die konservativste Kraft in der Stadt. Denn selbst die CDU fordert inzwischen Tempo 30 für bestimmte Straßen, die Linke tritt hingegen konsequent für möglichst freie Fahrt für Autos ein. Und in der Potsdamer Mitte ist sich die Fraktion ohnehin einig: Möglichst alles so lassen, wie es ist – diese Woche setzte es dafür in Sachen Mercure eine deutliche Niederlage im Stadtparlament.

Vielleicht sollte die Fraktion den alten Goethe beherzigen. Der sagte einst: Man muss sich immerfort verändern, um nicht zu verstocken.

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