Von Kay Grimmer: Konzept für Schlaatz
Stadtteilmanager wird von Parteien und Verwaltung gewünscht / Weitere Bürgertreffen gefordert
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Am Schlaatz – Zuversicht herrschte gestern am Tag nach der Bürgerversammlung zum Umzug des Asylbewerberheims an den Schlaatz. „Ich gehe davon aus, dass der Hauptausschuss nächste Woche den neuen Träger Diakonisches Werk und somit auch den neuen Standort bestätigen wird“, sagte die Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) gegenüber den PNN. SPD-Fraktionschef Mike Schubert empfiehlt seinen Fraktionskollegen am kommenden Mittwoch die Zustimmung zum Umzug. Auch andere Stadtkoalitionsparteien werden offenbar dem Umzug zustimmen. Danach soll sich ein Arbeitskreis unter Federführung des Sozialbereiches in der Verwaltung bilden, um Heimumzug und Gesamtentwicklung des Wohngebiets zu begleiten, sagte Müller. Gleichzeitig solle darauf geachtet werden, dass die Asylbewerber „sukzessive“ und nicht auf einen Schlag in das Haus am Schlaatz einzögen. Zu den regelmäßigen Treffen lud Müller explizit auch die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft PBG ein. Lutz Boede, Vertreter der Wählergemeinschaft „Die Andere“ forderte die PBG ebenfalls auf, wieder an Gesprächen teilzunehmen. Es war der umstrittene offene Brief der PBG, der die Diskussionen zum Umzug des Heimes zusätzlich angeheizt hatte (PNN berichteten). Parallel dazu meldeten sich gestern anonym angebliche Genossenschaftsmitglieder, die einen neuen Vorstand der PBG forderten.
Die Ausländebeauftragte der Stadt, Magdolna Grasnick, hofft nun auf das bereits während der Versammlung angekündigte Gesamtkonzept für den Stadtteil und die Einsetzung eines Stadtteilmanagers. Außerdem setzt sie auf den weiteren Dialog der Verantwortlichen mit den Anwohnern. „Die Alltagssorgen und -probleme der Schlaatzer müssen ernst genommen werden.“ Auch Beigeordnete Elona Müller möchte weitere Versammlungen, „auch nach erfolgtem Umzug“. Müller glaubt eine politische Mehrheit für einen Stadtteilmanager auszumachen. Ein Gesamtkonzept für den Schlaatz habe schon vor dem geplanten Umzug auf dem Plan gestanden, so die Beigeordnete, die dafür auch Fördergelder aus dem Programm Soziale Stadt in Aussicht stellte.
Linkspartei-Stadtfraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Scharfenberg sagte, „es bleibt viel zu tun“. Der Umzug ins ehemalige Lehrlingswohnheim müsse zum Vorteil für den Stadtteil werden. Dazu gehört nach Ansicht von Scharfenberg die Förderung eines Stadtteilmanagements, was die Linkspartei bereits in der vergangen Wahlperiode gefordert habe. „Wir hatten einen Antrag, angefangen bei der Waldstadt II, in allen Wohngebieten verantwortliche Stadtteilmanagements einzuführen. Damals wurde uns erklärt, dass das zu teuer sei“, so der Linke-Fraktionschef.
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