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Landeshauptstadt: Konzept ohne Fahrplan

Mehr Direktfahrten / Bahnhöfe Grube und Satzkorn wieder aktivieren

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Mehr Direktfahrten / Bahnhöfe Grube und Satzkorn wieder aktivieren Einen „erheblichen Verlust  an Fahrgästen in Bussen und Bahnen“ beklagte Berd Kahle von der Stadtverwaltung Dienstagabend im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen.  Ein neues Verkehrskonzept wollen Stadt und Verkehrsbetrieb dieser bedenklichen Entwicklung entgegensteuern. Viele Probleme auf einmal sollen damit gelöst werden. Kahle nannte  die wichtigsten: die neuen Ortsteile einbinden, die still gelegten Bahnhöfe  Grube und Satzkorn wieder aktivieren, die Angebote von Bussen und Bahnen aufeinander abstimmen, Parallelverkehre reduzieren sowie das Angebot stärker am Bedarf  orientieren. Zum Nulltarif werden diese Ziele nicht zu haben sein. Das machte  Uwe Reiter von der „Planung Transport Verkehr AG“ (PTV), welche die Stadt mit der Ausarbeitung eines „integrierten Verkehrskonzeptes“ beauftragt hat, im Ausschuss klar und prognostiziert Mehrkosten von  „nur“ 30000 Euro. Der Stadtplanungsausschuss diskutierte das Konzept ausdrücklich in „erster Lesung“. Der Grund: Es gibt keinen Fahrplan. Ausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD) sieht das als Manko und erinnert an die kontroversen Diskussionen um die Ausschreibung des Auftrages. „Was nützt ein integriertes Verkehrskonzept ohne Fahrplan“, hieß es damals. Die PTV-Leute haben eine Fülle von Schwachstellen aufgedeckt und nahezu ebenso viele Maßnahmen zu ihrer Behebung vorgelegt. Bei der Straßenbahn schlagen sie zum Beispiel eine Direktverbindung (ohne Umsteigen) zwischen Pirschheide und Rehbrücke vor; vom Hauptbahnhof  in den Norden soll es auf zwei Linien  im Zehnminutentakt gehen. Zur Glienicker Brücke und von der Waldstraße bis Rehbrücke sollen die Bahnen bis ein Uhr fahren und der Takt zwischen Platz der Einheit und Fontanestraße soll „ausgedünnt“ werden. Bereits diese wenigen Beispiele waren Anlass zur Kontroverse. So verwies Christian Seidel darauf, dass das Fahrgastaufkommen in den Norden sehr gering sei, ein Zehnminutentakt daher kaum wirtschaftlich vertretbar. Harald Kümmel  (SPD) forderte daher, das Angebot für die Stadtteile, in denen die meisten Potsdamer wohnen, also Stern, Schlaatz, Drewitz und Kirchsteigfeld, zu verbessern. Die neuen Ortsteile erhalten eine „bessere Verkehrsbedienung durch Vertaktung und Verdichtung des Verkehrsangebotes“. Die Mittel hierfür sollen durch Einsparungen im Alten Stadtgebiet hereinkommen. „Einkürzungen“ schlagen die Planer auf folgenden Linien vor: Buslinien 691/682, Linie 697 und  Regionalbus 611. Verbesserungen gibt es ebenfalls. So sollen die Umsteigevorgänge am Platz der Einheit von täglich 3400 auf 2000 sinken und die Zahl der Direktfahrer um 700 zunehmen. Seidel: „Bei derzeit 74000 Fahrgästen am Tag ist das gerade mal ein Prozent.“ Günter Schenke

Günter Schenke

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