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Landeshauptstadt: Kooperation steht hinter Jakobs

CDU, Bündnisgrüne und FDP sprechen sich bei der Stichwahl gegen Kandidat Scharfenberg aus

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Das schwache Abschneiden von Schwarz- Gelb am Wahlsonntag sorgte bei der SPD nicht nur für Freude. Denn die Frage, die sich danach alle stellten, ist: Welche Potenziale haben CDU, Bündnisgrüne und FDP, um ihren Wählern für die Stichwahl Jann Jakobs als Kandidaten zu empfehlen? Dass die Fraktionschefs und Kreisvorsitzenden zum Wahlaufruf für Jakobs bereit sind und sich an die Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2008 gebunden fühlen, haben sie gestern Vormittag in einer gemeinsamen Sitzung deutlich gemacht. Nur, wie stark und in welcher Weise, das wollen die Kreisvorsitzenden nun von ihren Mitgliedern und Kreisvorständen besprechen.

Montag um 10 Uhr haben sich SPD, CDU, Bündnisgrüne, Aktionsbündnis Nord/West und FDP im Rathaus getroffen, um erste Gespräche über das weitere, gemeinsame Vorgehen gegen Herausforderer Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) zu besprechen. Bereits nach 33 Minuten war am Montag das Kooperationsgespräch im Blauen Salon des Rathauses beendet. „Es herrschte aufgeräumte Stimmung“, sagte Potsdams SPD-Chef Mike Schubert danach. Die Wahlbeteiligung müsse hochgehalten werden. Und: „Ich gehe von einer Unterstützung der anderen Parteien aus.“ Jakobs, der nicht an dem Gespräch teilnahm sagte, er erwarte mehr als nur einen Verweis auf die Kooperationsvereinbarung von den politischen Partnern. „Man muss sich schon auch zu inhaltlichen Positionen bekennen.“ Das dürfte aber nach zwei Jahren gemeinsamer Stadtpolitik nicht schwer fallen. Er betonte, dass die SPD sich der Vereinbarung verpflichtet sehe: „Die Kooperation steht nicht zur Disposition, auch nach der Wahl nicht.“ Die Partner haben bereits reagiert: CDU-Kreisvorsitzende Katherina Reiche sagte, sie werde Jakobs unterstützen. Die Frage nach dem „Wie“ sei aber noch zu klären. Auch die Bündnisgrünen wollen ihren Wählern vorschlagen, in der Stichwahl Jakobs zu wählen. Am Donnerstag sollen die Mitglieder darüber entscheiden. „Wir wollen einen Oberbürgermeister für Potsdam bei dem bündnisgrüne Anliegen eher auf offene Ohren stoßen“, sagte Uwe Fröhlich vom Kreisvorstand. Die Grünen bezweifeln, dass Scharfenberg dafür der geeignetere Zuhörer ist. Die FDP um Kreis-Chef Marcel Yon hatte gestern bereits im Internet zur Wahl von Jakobs aufgerufen.

Die Argumentationslinie der Kooperationspartner ist bislang allerdings nicht, dass Jakobs der bessere Kandidat von beiden ist. Bisher stellen aller heraus, dass sie Scharfenberg nicht als Potsdamer Oberbürgermeister haben wollen. jab/SCH

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