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Jan Brunzlow über Essen und Chancengleichheit

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Kindergeld sollte abgeschafft werden: 154 Euro bekommen Eltern für ihren ersten und zweiten Sprössling monatlich vom Staat, bei Durchschnittsverdienern in der Landeshauptstadt sind das die Kindergartenkosten. Warum also nicht statt Kindergeld zu zahlen kostenlose Kitas und Schulen samt kostenloser Milchversorgung ermöglichen, inklusive kostenloser Arbeitsgemeinschaften und einem warmen Mittagessen. Weshalb? Weil Gerechtigkeit vor allem Chancengleichheit ist – und es genau daran es für die kommenden Generationen immer mehr mangelt. Denn die Ausbildung ist schon lange nicht mehr kostenlos. Alles, was über die Stammfächer wie Mathematik und Deutsch hinausgeht, kostet Geld. Und zwar richtig – sei es in der Musikschule oder im Sportverein. Ein Musikinstrument zu erlernen, ist schon lange ein Privileg für Kinder, deren Eltern sich den Unterricht leisten können. Aber bei den Grundlagen sind die Chancen nicht mehr gleich: Wie sollen Kinder lernen, wenn sie mit knurrendem Magen in der Schule sitzen oder ihre Eltern teilweise unfähig sind, ihnen Essen zu kochen und eine altersgemäße Ernährung zu ermöglichen? Die Erziehung soll nicht weiter zum Staat übergehen, aber die Betreuung muss es. Auch auf Kosten der Gemeinschaft.

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