ATLAS: Kraftproben
Um für genügend Kita-Plätze zu sorgen, setzt Potsdam auf private Betreiber. Kommunale Kitas gibt es keine mehr.
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Um für genügend Kita-Plätze zu sorgen, setzt Potsdam auf private Betreiber. Kommunale Kitas gibt es keine mehr. Das hat unbestritten Vorteile, etwa die bunte Vielfalt verschiedener Konzepte. Die andere Seite der Medaille ist, dass selbst gemeinnützige Betreiber auch wirtschaftliche Interessen verfolgen. Vor allem größere Träger agieren dabei bislang nur bedingt transparent. Zu Recht fordern die Stadt und zunehmend auch Stadtpolitiker mehr Offenheit bei der Verwendung der Mittel, die die Träger von der Stadt und aus Kita-Beiträgen der Potsdamer Familien erhalten. Insofern spannend ist der Ausgang der Streitigkeiten zwischen Stadt und Diakonie um Geld zur Finanzierung von Kitas. Noch spannender als diese Kraftprobe ist allerdings die Frage, wer am Ende des immer noch währenden Streits um eine neue Kita-Finanzierungsrichtlinie die Oberhand behält – das Jugendamt, das mehr Transparenzregeln für die Kitaträger durchsetzen will – oder die Träger, die sich dagegen wehren und dies mit der Sorge vor zu viel Bürokratie begründen. Wer in dieser Kraftprobe letztlich siegt, müssen die Stadtverordneten entscheiden – sie sollten es im Sinne von mehr Kontrolle der freien Träger tun. Denn im Zweifel lässt sich jede Kita auch von einem anderen Betreiber führen.
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