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Landeshauptstadt: Krampnitz: Käufer kontra Stadt

Ankündigung von dubioser Pressekonferenz

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Krampnitz - In der Immobilienaffäre um die Krampnitz-Kasernen in Potsdams Norden versucht die TG Entwicklungsgesellschaft Pläne des Rathauses zu durchkreuzen, das Gelände in städtischer Regie selbst zu entwickeln. Wie die Immobilienmanagerin Petra Reinholz bestätigte, wolle die TG Potsdam noch im Mai dazu eine Pressekonferenz abhalten. Näher wollte sich Reinholz nicht äußern, auch nicht zur aktuellen Lage bei den im Zwielicht stehenden Krampnitz-Käufern um den Hannoveraner Anwalt Ingolf Böx. Themen der Konferenz sollen nach PNN-Informationen der aktuelle Stand des Masterplans des Unternehmens für das 112 Hektar große, seit Jahren brach liegende Gelände sowie die angeblich „restriktive Vorgehensweise“ der Stadt sein.

Die Stadt hat im Dezember Untersuchungen für das Areal angeordnet und alle Aktivitäten der TG für ein Jahr blockiert. Die Stadtverordneten entschieden, dass eine Voruntersuchung mit dem Ziel eingeleitet wird, das noch immer in Landesbesitz befindliche Gelände als Entwicklungsgebiet auszuweisen. Im März hat das Rathaus den Untersuchungsauftrag ohne Ausschreibung erteilt – an die kurz vor dem Verkauf stehende Polo Beteiligungsgesellschaft mbH, bislang Immobilienverwerter der kommunalen Pro Potsdam. Laut Stadtsprecher Stefan Schulz laufe die Bestandsaufnahme. Gutachten zu Abriss, Altlastensanierung und Folgekosten würden geprüft. Hinter den Kulissen sind die Gespräche mit dem Land als Eigner und der Brandenburgischen Bodengesellschaft (BBG), gegen die die Staatsanwaltschaft wegen des Krampnitz-Deals ermittelt, weit fortgeschritten. Das Finanzministerium prüft die Rückabwicklung des Verkaufs an die TG.

Im Rathaus laufen Abwehrvorbereitungen gegen die Strategie der TG. Das Unternehmen ließ wissen, dass Vertreter der Stadtverwaltung, der Stadtwerke, des Landes, Stadtverordnete und Vertreter des Ortsbeirates Fahrland an der TG-Pressekonferenz teilnehmen. Rathaus-Mitarbeiter und Parlamentarier wurden nun intern davor gewarnt. Auch das Finanzministerium ist eingeschaltet. Die TG Potsdam wollte die Pressekonferenz auf dem Kasernenareal abhalten, um sich medienwirksam über die Stadt zu beschweren, was das Ministerium ablehnte. „Wir haben keinerlei Interesse daran, die Gesellschaft gegenüber der Stadt zu bevorteilen“, sagte eine Sprecherin. A. Fröhlich

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