Polizei in Potsdam: Krankenstand bei der Polizei stark gestiegen
Potsdamer Polizisten waren 2015 deutlich häufiger krank als noch in den vergangenen Jahren. Vor allem ältere Beamte fehlen lange. Und das hat Folgen.
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Potsdam - Dauerbelastung und Personalmangel: Der Krankenstand bei den mehr als 200 Potsdamer Polizisten ist 2015 auf den höchsten Stand der vergangenen Jahre gestiegen. Das geht aus Statistiken der Polizeidirektion West hervor, die den PNN auf Anfrage vorliegen. Demnach lag der durchschnittliche Krankenstand bei 38 Tagen pro Bedienstetem, im Vorjahr waren es 34 Tage, 2013 noch 36 Tage. Besonders lang mit durchschnittlich 55 Tagen fehlten Mitarbeiter im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.
Als eine Ursache nannte ein Sprecher der Polizei gegenüber den PNN die höhere Arbeitsbelastung infolge der Flüchtlingsaufnahme und damit einhergehend die Absicherung einer gestiegenen Zahl von Demonstrationen, speziell in Potsdam. Wie berichtet war auch der Krankenstand in der Potsdamer Stadtverwaltung im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 35,1 Tage gestiegen – vor allem jene Fachbereiche waren betroffen, die an der Bewältigung des Flüchtlingszustroms beteiligt waren. Speziell Langzeiterkrankungen hatten die Statistik in die Höhe schnellen lassen.
Mehr Delikte in Potsdam, aber sinkende Aufklärungsquote
Bereits bei der Vorstellung der Kriminalstatistik Ende März hatte die Polizei für Potsdam steigende Deliktzahlen und eine niedrigere Aufklärungsquote vermeldet – diese war von 49,3 auf 44,5 Prozent im Jahr 2015 gesunken. Besonders in der Innenstadt war die Kriminalitätsbelastung gestiegen (PNN berichteten). Gegliedert ist die Polizei in 145 Bedienstete des Wach-, Wechsel- und Revierdienstes, 52 Kriminalpolizisten sowie vier Hundeführer und sieben Präventionsexperten.
Ein positiver Aspekt: Noch einmal leicht verbessert hat sich die durchschnittliche Zeit, die die Polizei benötigte, um zu einem Einsatzort zu gelangen. Bei Blaulichteinsätzen in Notfällen waren die Beamten im Schnitt nach zwölfeinhalb Minuten vor Ort – einige Sekunden weniger als noch im Jahr zuvor, wie es aus dem Polizeipräsidium hieß. 2013 lag die Zeitspanne sogar noch deutlich über 13 Minuten. Unter anderem könne inzwischen auf einer Karte in der Leitstelle direkt nachvollzogen werden, welche Streifenwagen sich in der Nähe zum Einsatzort befinden, hieß es aus dem Präsidium zur Erklärung.
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