Landeshauptstadt: Krieg der Straße
Bundesverkehrsminister Stolpe warb in Potsdam für ein besseres Verkehrsklima
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Bundesverkehrsminister Stolpe warb in Potsdam für ein besseres Verkehrsklima Von Tania Greiner Jens Nagler hat mit seinem Kollegen auch mal vorbeigeschaut. Denn für Verkehrssicherheit auf Potsdams Straßen zu sorgen, ist schließlich sein Beruf. Vor der Bühne auf dem Luisenplatz hatten sich die beiden Potsdamer Fahrradpolizisten aufgestellt und demonstrieren, mit Fahrradhelm auf dem Kopf, Vorbildlichkeit in Sachen Verkehrssicherheit. Entgehen lassen wollten sie sich das nicht, wenn der Bundesverkehrsminister persönlich für ihre Sache wirbt. Manfred Stolpe gab gestern am Brandenburger Tor den Startschuss für die diesjährigen „Fahrradwochen“ der Deutschen Verkehrswacht (DVW). Mit der bundesweiten Initiative, die noch bis Ende Oktober mit über 400 Aktionen stattfindet, plädierte der Schirmherr für ein „gegenseitiges Verständnis“ zwischen Auto- und Radfahrern. „Viele Unfälle ließen sich vermeiden, wenn sich motorisierte Fahrer und Radler für ein Miteinander statt ein Gegeneinander im Straßenverkehr einsetzen würden“, sagte der Minister. Jährlich kämen allein 600 Radfahrer auf deutschen Straßen zu Tode. „Der Schwächere zieht im Verkehrsgeschehen immer den Kürzeren.“ Deshalb: Helm tragen, so der Minister. „Ich muss ja zugeben, dass ich da nicht gerade vorbildlich bin.“ Prompt bekam er einen dunkelroten Fahrradhelm überreicht – passend zur Krawatte, wie er selbst kommentierte. Runter von der Bühne und aktiv werden hieß es dann auch für den Minister. Mit dem Helm ausgerüstet schwang er sich sogleich aufs Fahrrad, um die eigene Reaktionszeit zu testen. Die war gar nicht mal so schlecht: 0,38 Sekunden. Lernen konnten die Standbesucher dabei, dass der Bremsweg bei nur 20 Stundenkilometern dann schon 1,90 Meter beträgt. Fährt ein Radler doppelt so schnell wächst der Bremsweg bereits auf fünf Meter an. Der Sicherheitsparcour am Luisenplatz hielt sowohl für den Minister als auch für die 300 Veranstaltungsbesucher noch mehr Prüfungen bereit. Mitarbeiter der Deutschen Verkehrswacht boten den Sicherheitscheck für das eigene Fahrrad an. Sehr anschaulich: der Helmcheck. Die Ausgangsfrage lautete: Was passiert, wenn ein Helm – angeschnallt an eine Melone – auf den Boden aufprallt? Schützt der Helm? Nur selten war das der Fall. Aber einen Vorteil hatte das Ganze: Hinterher gab“s ein Stück Melone zur Erfrischung.
Tania Greiner
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