Landeshauptstadt: Kritik an der Kanuscheune
„Haus der Vereine“ soll mit Geld aus dem Goldenen Plan Ost entstehen
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Potsdam-West - Das als Kanuscheune bekannte Bauprojekt „Haus der Vereine“ im Luftschiffhafen soll teilweise aus dem Goldenen Plan Ost finanziert werden. 1,6 Millionen Euro will das Land Brandenburg investieren, ein Teil dieses Geldes komme aus dem Förderprogramm, sagte Dirk Albrecht, in der Potsdamer Stadtverwaltung zuständig für den Luftschiffhafen.
Gegen diese Pläne regt sich in Sportverbänden jedoch Widerstand. Denn für den Einsatz der Mittel aus dem Goldenen Plan Ost (GPO) gibt es eine Prioritätenliste des Landessportbundes – und keiner der drei Vereine, die vom insgesamt 2,15 Millionen Euro teuren „Haus der Vereine“ profitieren sollen, steht nach PNN-Informationen bislang auf dieser Liste. Gebaut werden soll das Haus für den Kanuclub im Olympischen Sportclub (KC im OSC), den OSC selbst und für Turbine Potsdam – die Vereine werden geführt von SPD-Finanzminister Rainer Speer (OSC), dem Chef der SPD-Landtagsfraktion Günter Baaske (Turbine Potsdam) und Jürgen Eschert als KC-Vorsitzenden. An oberster Stelle der Prioritätenliste steht aber bislang der Judo-Verein UJKC Potsdam.
Im zuständigen Sportministerium hielt man sich bei Nachfragen zum geplanten Verfahren bedeckt. Etwa eine Million Euro würden in diesem Jahr insgesamt aus dem Goldenen Plan Ost zur Verfügung stehen, wie vorgeschrieben jeweils ein Drittel von Bund, Land und Eigenleistung der Vereine. Eine Liste über die zu fördernden Projekte werde derzeit gemeinsam mit dem Landessportbund Brandenburg (LSB) ausgearbeitet, hieß es. Der Chef des Kanuclubs musste das Vorhaben, ein Vereinshaus zu bauen, bereits dreimal auf Eis legen – laut Eschert wegen ungeklärter Grundstücksfragen. An der „Kanuscheune“, die mit dem Umbau der früheren Pferdeställe auf dem Sportareal Luftschiffhafen entstehen soll, wollen die drei Vereine sich mit 330 000 Euro beteiligen. Die Stadt soll 200 000 Euro zur Verfügung stellen, die Restsumme soll das Land bezahlen.
Sollten die Goldener Plan Ost-Mittel in das „Haus der Vereine“ fließen, würde der UJKC mit dem SPD-Ortsbürgermeister aus Eiche als Vereinschef aber nicht leer ausgehen, hieß es gegenüber den PNN aus Sport-Kreisen. Denn das Land werde den Bau einer neuen Judo-Halle zum Großteil aus EU-Mitteln finanzieren.
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