zum Hauptinhalt

Gartenstadt Drewitz: Kritik an der Konrad-Wolf-Allee

Auf der ersten Drewitz-Messe sprachen die Planer der Gartenstadt mit den Anwohnern über den Umbau des Plattenbaustadtteils zum grünen Viertel. Knapp 100 Besucher folgten der Einladung

Stand:

Drewitz - Problem erkannt, Gefahr gebannt: Neben dem bereits umgebauten Abschnitt der Nordfahrbahn in der Drewitzer Konrad-Wolf-Allee soll es ab Juni drei Be- und Entladezonen geben, damit nicht mehr wie bisher die Straße blockiert wird, wenn etwa der Pizzaservice kommt oder ein Schrank angeliefert wird. Finden Lieferanten keinen Parkplatz, stellen sie sich bislang schnell mal mitten auf die Fahrbahn und das Verkehrschaos in der Konrad-Wolf-Allee ist dann häufig perfekt, weil die nachfolgenden Autos in der Einbahnstraße nicht vorbeikommen. Dieser Missstand soll bald der Vergangenheit angehören. Mit den neuen Flächen zum Be- und Entladen hoffe man, die Verkehrslage zu entschärfen, sagte Andreas Hausmann von der Pro Potsdam am Samstag auf der Drewitz-Messe im Begegnungszentrum Oskar. Auf der Veranstaltung in dem Gebäude in der Oskar-Meßter-Straße konnten sich Bürger in Gesprächen mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Planern über den Umbau von Drewitz zur Gartenstadt informieren.

Die Verkehrsproblematik in der Konrad-Wolf-Allee, die erst durch den Totalumbau der vormals deutlich breiteren Straße entstanden ist, war ein am Samstag häufig erörtertes Thema in den einzelnen Gesprächsrunden. Ein weiterer Kritikpunkt vieler Anwohner: Die Busse und Lastwagen fahren auf der neuen Konrad-Wolf-Allee nun dicht an den Häusern vorbei. Der damit verbundene Lärm mindere die Wohnqualität.

Und doch: Mit dem neu geschaffenen Park beiderseits der Straßenbahngleise in der Konrad-Wolf-Allee, der an diesem Mittwoch eröffnet werden soll, hoffen die Planer, dass der Stadtteil sein Schmuddelimage als tristes DDR-Plattenbaugebiet endgültig abstreifen kann. Nicht nur der Park, auch Umbauten an den Straßen und Grünflächen in den einzelnen Wohnquartieren sowie die Sanierung von Häusern sollen das Lebensgefühl der Anwohner steigern. „Die Gartenstadt Drewitz ist neben der Wiedergewinnung der historischen Mitte das wichtigste städtebauliche Projekt in Potsdam“, unterstrich der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) am Samstag die Bedeutung dieses Vorhabens. „Das Wohngebiet wird attraktiver“, zeigte sich auch Thomas Schenke vom Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen der Stadtverwaltung überzeugt. Eine Rennstrecke und für viele Autofahrer zugleich eine willkommene Abkürzung zur Nuthestraße sowie zur Autobahn sei die Konrad-Wolf-Allee früher gewesen. Dies solle der Geschichte angehören, sagte Schenke auf der Messe, zu der nach Angaben der Stadt knapp 100 Besucher gekommen waren. Der Planer kündigte zugleich an, dass Autofahrer ab Ende Mai auf der Sternstraße nicht mehr komplett von einem Ende zum anderen durchfahren können. In Höhe Guido-Seeber-Weg sei für Autofahrer aus beiden Richtungen künftig Schluss.

Auf der Drewitz-Messe, an deren Rande auch der kürzlich aus der Grünen-Fraktion ausgeschlossene Stadtverordnete Andreas Menzel auf selbst mitgebrachten Plakaten Wahlwerbung der SPD parodierte, erhielten die Besucher auch Informationen zum sogenannten grünen Kreuz. An diesem Projekt, also den beiden zentralen Grünzügen im Stadtteil, die zusammen eine Kreuzform bilden, soll weitergearbeitet werden. Im Herbst werde man beginnen, den Hertha-Thiele-Weg entsprechend umzugestalten, kündigte Schenke an. Hier soll eine begrünte Promenade für Fußgänger entstehen. Aber auch Parkplätze wird es an den Häusern weiterhin geben. Der Planer rechnet mit einem Abschluss der Bauarbeiten Ende 2015. Es fehlt dann noch die südliche Verlängerung dieses Grünstreifens bis hin zum Priesterweg. „Da ist die Finanzierung noch nicht geklärt“, sagte Schenke am Samstag. Baubeginn für das Café, das in der Mitte des grünen Kreuzes künftig die Bewohner des Stadtteils zum Verweilen einladen soll, wird Schenke zufolge voraussichtlich im kommenden Jahr sein.

Am heutigen Montag lädt die Stadtteilschule Drewitz ab 15 Uhr zum Frühjahrsputz ein. Treffpunkt ist das Stadtteilzentrum Oskar, Oskar-Meßter-Straße 4-6.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })