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Landeshauptstadt: Kritik an gestrichener Sonntagsöffnung

Händler fordern mehr offene Sonntage – Thema auch bei Unternehmertagen

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Mit scharfer Kritik hat die Potsdamer Präsidentin des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Karin Genrich, auf eine Entscheidung der Potsdamer Stadtverordneten reagiert. Die Absage des für diese Woche vorgesehenen verkaufsoffenen Sonntags sei unternehmerfeindlich, so Genrich. Die Stadtverordnetenversammlung hatte am Montagabend mit großer Mehrheit kurzfristig beschlossen, dass der 13. April kein verkaufsoffener Sonntag sein wird, weil das Tulpenfest ausfällt. Stattdessen soll der 5. Oktober allen Geschäften die Möglichkeit bieten, am Sonntag Kunden zu locken – an jenem Tag findet das Festival „Fashion meets Potsdam“ in verschiedenen Stadtteilen statt. Genrich kritisiert den Termin. „Die Öffnungszeiten der Läden sollten an die Touristenströme angepasst werden“, sagte sie den PNN. Vor Ostern kämen mehr Menschen in die Stadt als im Oktober.

Über die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage streiten Stadt und Land seit Jahren. Zunächst wollte Potsdam in diesem Jahr für neun Sonntage erreichen, dass Geschäfte öffnen können – hatte sich dann aber gebeugt und wie gesetzlich im Land Brandenburg vorgesehen doch nur sechs Sonntage vorgeschlagen.

Ihre Sichtweise will Karin Genrich auch am heutigen Mittwoch noch einmal darlegen, bei den Brandenburger Unternehmertagen im Hotel Bayrisches Haus in Potsdam. So plant die Handelsverbandspräsidentin eine Rede über Veränderungen im Handel und darüber, was der Einzelhandel tun muss, um in Konkurrenz zu Angeboten im Internet zu bestehen, wie sie ankündigte. Der Einzelhandel in Brandenburg benötige mindestens die gleiche Anzahl an verkaufsoffenen Sonntagen wie Berlin, so Genrich. Dort dürfen Geschäfte an zehn Sonntagen öffnen. Die Einzelhändler tragen mit ihren Läden zu lebendigen Innenstädten bei, so Genrich. Das müsse die Politik unterstützen. „Die Ware ist auf der ganzen Welt rund um die Uhr verfügbar, nur nicht am Sonntag im Fachhandel“, sagte Genrich.

Einen Adressaten für ihre Forderung wird sie auf den Unternehmertagen treffen: Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) eröffnet die Veranstaltung unter dem Titel „Handel im Wandel“. Reden sind unter anderem von Gerrit van Schoonhoven geplant, Gesellschafter der Werder Frucht GmbH, oder von Danny Wardow, Gesellschafter der Wardow GmbH, einem Onlineshop für Taschen und Accessoires im Premiumsegment.

Die Veranstaltung solle den Unternehmern die Gelegenheit geben, untereinander und mit der Politik ins Gespräch zu kommen, sagte Veranstalterin Iris Pfeifer. Das Interesse sei groß. Man sei ausgebucht. mar/HK

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