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Landeshauptstadt: Kritik und Lob für Stadtwerkefest

FDP fordert Verzicht auf geplante Party mit ZZ Top / Linkspolitiker Scharfenberg begrüßt Gratis-Erlebnis

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Die Potsdamer FDP fordert die Stadtwerke dazu auf, auf ihr geplantes Fest mit ZZ Top zu verzichten. Es sei „überdimensioniert“ und verursache zu hohe Kosten, so Potsdams FDP-Chef Marcel Yon. Am Mittwoch hatten die Stadtwerke die Verpflichtung der amerikanischen Kult-Band für den 12. Juli im Lustgarten gemeldet, nachdem ZZ Top im vergangenen Jahr krankheitsbedingt ausgefallen waren.

Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen hatte für den aktuellen ZZ Top-Gig einen „sechsstelligen Betrag unter 200 000 Euro“ bestätigt – und darauf verwiesen, dass die jeweiligen Gesamtkosten der vergangenen zwei Jahre dennoch nicht überstiegen würden. Allerdings wollte Paffhausen die genauen Kosten nicht beziffern. Zum Stadtwerkefest 2005 hatte Paffhausen von ZZ Top als seiner „Lieblingsband“ für das Fest gesprochen und das Bandmanagement schon damals angefragt – dann aber wegen zu hoher Kosten davon abgesehen. Für vergangene Fest hatte er in Interviews von 200 000 Euro Gesamtkosten „und ein paar Sachleistungen“ gesprochen – zehn Prozent des Werbeetats seines Unternehmens. Viele Aufgaben würden dabei Sponsoren übernehmen. Nach Veranstalterangaben kamen im vergangenen Jahr knapp 80 000 Besucher. Auch deswegen verteidigte gestern Hans-Jürgen Scharfenberg das jährliche Fest gegenüber den PNN. Der Fraktionsführer von Die Linke ist gleichzeitig Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke und muss deren unternehmerische Entscheidungen überwachen. „Mit dem Stadtwerkefest kommen viele Potsdamer einfach und kostenlos zu einem Kulturerlebnis“, so Scharfenberg – gerade auch durch die zugkräftigen Namen. Dieses Angebot werde sehr gut angenommen, es sei „ganz klasse“, so der Linken-Politiker.

Dies sieht Marcel Yon anders: Unter anderem mit Verweis auf bekannt gewordene Ermittlungen des Landeskartellamts wegen möglicherweise zu hohen Gaspreisen kritisierte der FDP-Politiker das Fest: Vordringlichste Aufgabe der Stadtwerke seien günstige Angebote. Yon warf Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Funktion als Chef des Stadtwerke-Aufsichtsrats Versagen vor: Jakobs müsse übertriebener Selbstdarstellung des Stadtwerke-Vorstands entgegenwirken. HK

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