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Landeshauptstadt: Kunst am Bibliotheksbau

Fassade der Bücherei am Stern soll neu gestaltet werden / Seit Sanierung 20 Prozent mehr Nutzer

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Am Stern - Eigentlich wurde sie gerade erst saniert – nun soll die Fassade der Stadtteilbibliothek am Johannes-Kepler-Platz schon wieder neu gestaltet werden. Der Grund: Ständig werden die im Dezember 2005 rot getünchten Wände mit Graffiti-Schmierereien besprüht. Um dem künftig entgegen zu wirken, soll an den beiden Giebelfassaden am Platz und an der Galileistraße demnächst echte Graffitikunst prangen – so der Plan des Kommunalen Immobilienservice (KIS) als Gebäudebesitzer und des Sanierungsträgers Stadtkontor.

Der KIS habe dafür bereits Angebote von Profi-Sprayern eingeholt, darunter die Potsdamer Firma Art.Efx, sagte Bauleiter Karl-Hein Friedrich gestern bei einem Pressegespräch. In spätestens drei Wochen wollen KIS und Stadtkontor im Gespräch mit den Bibliotheksmitarbeitern eine passende Lösung gefunden haben und das um die 5000 Euro teure Projekt starten. Als gestern Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz das 2005 sanierte Gebäude mit Internetzugang und rund 20 000 Büchern, Zeitschriften und CDs dem vierköpfigen Bibliotheksteam übergab, konnten auch die Bücherei-Besucher vier verschiedene Ideenvorschläge erstmals ansehen und diskutieren.

Laut Marion Mattekat, Leiterin der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, hätte sich im ersten Vierteljahr nach der Sanierung die Zahl der Stern-Bibilotheksbesucher um 20 Prozent erhöht, die Zahl der Neuanmeldungen sogar verdoppelt: Rund 7200 Anwohner besuchten dort im ersten Quartal 2006 Veranstaltungen oder liehen sich Bücher aus – fünf Prozent mehr als noch vor der Sanierung.

Die Bauarbeiten an der 20 Jahre alten Sternbibliothek hatten Anfang Mai vergangenen Jahres begonnen. Lediglich an den Giebeln mussten sie auf September verschoben werden, bis die dort brütenden Mehlschwalben ihre Nester gen Süden verlassen hatten. In diesem Frühling warten nun Nistkästen auf die Wiederkehr der Vögel.

Neben dem neuen Anstrich in Gelb- und Rottönen hat der Bau auch neue, größere Fenster erhalten. Neu ist auch das große Schaufenster an der Galileistraße, für das die Südwand aufgebrochen wurde. So könnten Passanten bereits von außen durch die Glasscheibe nach spannenden Büchern in den Regalen stöbern oder Ausstellungen begutachten, die regelmäßig in der Stadtteilbibliothek stattfinden sollen, so Mattekat. Derzeit werden Fotografien gezeigt, die die Kinder vom benachbarten Kindertreff angefertigt haben.

Zudem wurde für die Bus-und Bahnfahrer des Verkehrsbetriebs ViP ein von außen zugänglicher Sanitärraum eingerichtet. Das Dixie-Toiletten-Häuschen an der Galileistraße ist im Gegenzug verschwunden. Rund 200 000 Euro aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ und 20 000 Euro aus dem KIS-Etat habe das Projekt gekostet, so Baubeigeordnete von Kuick-Frenz. Es sei das vorerst letzte Sanierungsvorhaben am Johannes-Kepler-Platz. Rund 1,36 Millionen Euro hatte die Stadt seit 2000 für die Neugestaltung des Platzes bereit gestellt.

Juliane Wedemeyer

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