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Landeshauptstadt: Kunst und Kulinarisches

Mehr als 35 000 Besucher beim 12. Tulpenfest

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Innenstadt – „Das Fest ist angekommen, auch in Berlin angekommen.“ So lautete gestern Nachmittag das Resümee von Tulpenfest-Sprecher Hans-Peter Gaul. Mit mehr als 35 000 Besuchern lag die zweitägige Veranstaltung im Holländischen Viertel über der Vorjahreszahl von 30 000. Bei sommerlichem Wetter habe es „überdurchschnittlich viele Berliner“ nach Potsdam gezogen, so Gaul. Der Förderverein zur Pflege Niederländischer Kultur hatte das Fest zum zwölften Mal organisiert.

Mehr als 100 Stände mit Blumen, Kunsthandwerk und Kulinarischem waren entlang der Mittel- und Benkertstraße aufgebaut. 120 Niederländer waren dafür in die Landeshauptstadt gereist: So zum Beispiel der langjährige Tulpenfestpartner „Keukenhof“, der die namensgebenden Blumen verkaufte.

20 Handwerker präsentierten alte Traditionen wie das Spitzenklöppeln, Senfmachen oder Kerzenziehen. Sie arbeiteten in historischen Kostümen, wie die beiden „Waschfrauen“ Willi und Wilhelmin: Unter der Juteschürze der beiden Varssevelderinnen verbargen sich zwei Röcke und eine lange Unterhose, auf dem Kopf trugen sie gehäkelte weiße Mützen.

Aber auch Drag-Queens, als Damen verkleidete Männer, flanierten gestern durch die Straßen. Denn am nördlichen Ende der Benkertstraße wurde der „Queensday“ gefeiert: Die Bühne für den „schwul-lesbisch-transgender-Teil“ des Tulpenfestes stand vor dem Szene-Lokal „La Leander“. Den Bezug zu den Niederlanden stellt Jirka Witschak, der Betreiber des „La Leander“, mühelos her: Schließlich das Nachbarland für die Toleranz gegenüber Homosexuellen bekannt.

Ein neues Gesicht auf dem Tulpenfest war Nachtwächter Roland Schmidt aus dem fränkischen Bad Rodach. Seit 25 Jahren wird dort die Nachtwächter-Kultur wieder gepflegt, erzählte Schmidt, der in schwarzem Mantel mit Hut, mit Horn und Lanze bewaffnet, durchs Viertel zog. Zum Beruf des Nachtwächters gehöre auch das Verse schmieden, erklärte der Franke. Denn er müsse die neuesten Geschehnisse in der Stadt im typischen Sprechgesang vortragen. Der in Bad Rodach gegründeten Nachtwächterzunft gehörten inzwischen Mitglieder aus elf europäischen Ländern an.JaHa

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