
© Michael Bahlo
Kunsthandwerk am Alten Markt: Neues Geschäft mit besonderen Kerzen eröffnet in Potsdams Mitte
Aus hauchdünnem Wachs stellt Darya Mokienko Kerzen in unterschiedlichen Formen her. Ein besonderes Modell erinnert an die Nikolaikirche. Am Samstag eröffnet „Flammen Blumen“ in Potsdam.
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Es ist der vielleicht kleinste Laden in der Neuen Mitte am Alten Markt: Auf nur 26 Quadratmetern eröffnet Darya Mokienko am Samstag in der Erika-Wolf-Straße 3 ihren Laden „Flammen Blumen“. Verkaufen will die studierte Malerin und Keramikern dort selbst gestaltete Kerzen aus Bienenwachs.
Sie alle haben besondere Formen. Meist sind es Blüten – entweder an einem Stiel oder einzeln. Aber es gibt auch kugelförmige Kerzen sowie ein ganz besonderes Modell aus geschichteten Quadraten, in Grün und mit Blattgold verziert. „Da habe ich mich von der Nikolaikirche inspirieren lassen“, erzählt die 45-Jährige.
Ein Jahr lange habe sie unterschiedliche Wachsmaterialien ausprobiert, Formen hergestellt, an der richtigen Temperatur und Technologie getüftelt, bis die Blütenstrukturen aus Wachs denen echter Blüten immer mehr ähnelten.
„Doch dann stand ich vor der Frage, wie ich meine Arbeiten präsentieren könnte“, sagt die Mutter zweier Kinder. Sie fragte sich, in welchem Rahmen sie die Kerzen - bisher nur Wachs und ohne Ständer - anbieten könnte und wie Interessierte sie zu Hause aufstellen können. Sie sei erst auf nichts Passendes gestoßen und habe dann überlegt, Keramiker anzufragen.

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So kam sie in Kontakt mit Julia Brätz und deren Emmu-Keramik. „Ich habe die Kerzen gesehen und gedacht: Wow“, erinnert sich Brätz. Diese ungewöhnlichen Kerzen funktionsfähig zu machen, habe sie sehr gereizt. Wie müsse zum Beispiel ein Ständer für eine einzelne Blüte an einem Stiel beschaffen sein, damit er nicht umfallen kann und kein heißes Wachs daneben tropft?
Zuallererst entwarf sie einen schlichten, 30 cm hohen Weihnachtsbaum für die kugelförmigen Kerzen. Sein Fuß ist eine Schale, in der man auch kleines Naschwerk – Kekse oder Süßigkeiten – legen kann. Bestückt man ihn nur mit vier Kerzen, eignet er sich auch für die Adventszeit. Der Ständer für die Blüten am Stil basiert ebenfalls auf einer Schale mit einem geschwungenen Blatt. Für die einzelnen Blüten hat Mokienko nach metallenen Kronleuchtern gesucht und ist in einem Versandhandel fündig geworden. Ungewöhnlich sind zudem die kleinen Kerzen in Austernschalen.

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Für Kunden, die kleine Geschenke suchen, bietet die Inhaberin verschiedene Aromaanhänger aus Wachs an. Sie sind individuell gestaltet, teilweise mit Blattgold verziert. Die ganz verspielten für den Weihnachtsbaum haben Bänder aus Spitze. Die Aromen sind bekannten Parfumdüften nachempfunden. So kann man seinen Wäscheschrank zum Beispiel nach Chanel Nr. 5 duften lassen.
Ihre Liebe zur Malerei hat die gebürtige St. Petersburgerin ebenfalls in Kerzen umgesetzt. Per Hand hat sie dafür Bienenwachsblätter bemalt und in kleine Glasgefäße gerollt, bevor Wachs und Docht hinzugekommen sind.
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