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Von Erik Wenk: Kürbisse und Holzwichtel

Tausende Besucher beim Herbstfest im Buga-Volkspark

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Bornstedter Feld - Der Volkspark treibt’s bunt. So hat er es angekündigt und so geschieht es auch. Zu „Kürbis und Co.“ haben die Veranstalter gerufen – und die Besucher sind in hellen Scharen gefolgt.

„Den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt“, sagt Eduard Mörike in seinem „Septembermorgen“. So möchte man’s auch fast sagen, denn am Sonntag zeigt sich der Herbst von seiner schönen Seite: Es ist trocken, der Himmel ist klar, und in der immer noch wärmenden Oktobersonne leuchten die Bäume des Volksparks in den unterschiedlichsten Grün-, Gelb- und Rottönen. Nur von Dämpfung keine Spur: Dutzende origineller Veranstaltungen, die sich vor allem an Kinder richten, zeigen, dass man im Freien mehr tun kann als Spazierengehen.

Auf der weitläufigen Wiese hinter der Biosphäre sind viele Zelte und Stände in angenehmen Abständen verteilt; es bleibt genügend Platz um herumzuschlendern oder auf dem Rasen zu sitzen. Da es zum Beispiel noch zu wenig Laub gibt, durch das man rascheln kann, ist mitten auf der Wiese eine regelrechte Burg aus Strohballen aufgebaut, in der vor allem jüngere Kindern nach Herzenslust toben und rascheln. Die „Landwirtschaft Familie Ruden“ aus Fahrland, die auch mit einem kleinen Gemüsestand präsent ist, hat für das Stroh gesorgt. Gleiches gilt für die 400 Kürbisse in verschiedensten Größen, Farben und Formen, die auf der Wiese ausgebreitet darauf warten, zu Gesichtern und Gestecken verbastelt zu werden – passend zu Halloween, das bereits mit großen Schritten herannaht. Wer den Herbst richtig mit Händen fühlen will, kann das an dieser und an den anderen Bastelstationen tun.

Die vierjährige Zoe beklebt in der „Holzwichtelwerkstatt“ eine Holzscheibe: „Das wird ein Kerzenständer. Mami hat mir beim Absägen geholfen.“ Zusammen mit ihrem Vater, der die Leimpistole hält, befestigt sie Haselnüsse und Gewürze auf dem Holz. Die Bastelmaterialien kommen alle aus Wald und Wiese: Kastanien, Bucheckernkapseln, Getreideähren, Nussschalen, getrocknete Apfelscheiben, Blumen und Kräuter.

Auch das Wimpel-Malen kommt immer gut an, meint Thea Moritz von der Kunstschule Potsdam: „Die Kinder können die Fahnen bemalen, auf einen Stock stecken und haben etwas zum Mit-nach- Hause nehmen. „Viele stecken die Fahnen bei sich in den Garten.“ Susanne Zechlin, die mit ihren zwei Kindern auf den Geschichtenerzähler wartet, meint: „Wir sind ganz spontan hergekommen. Ich finde es wichtig, im Herbst mit den Kindern draußen zu sein; wir sammeln auch gerne Pilze.“ Passend dazu bietet der Verein „Brandenburgische Pilzberater“ an seinem gut besuchten Stand Infos, um Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger zu erkennen.

Gebastelt wird auch bei Detlef Gohlke: Der Schauspieler erzählt improvisierte Geschichten, die sich durch Zurufe des Publikums weiter entspinnen. Noch ausgefallener ist die Aufführung des Kindertheaters „Die Prinzessin auf der Erbse“, das mit Schauspiel, Pantomime und Puppenspiel erzählt wird. Abgerundet werden die Angebote von Drachensteigen, Kremserfahrten, Bogenschießen, Pony-Reiten und Wurzelwanderungen; für zünftige Musik am Lagerfeuer sorgt das Mückenheimer Trio.

Aber auch, wer keine der Veranstaltungen besuchen will, kann einfach durch den weitläufigen Park schlendern, die frische Luft einatmen, die immer noch nach Sommer schmeckt, oder einfach unter gelbgefärbten Blätterdächern verweilen und noch einmal Mörikes „Septembermorgen“ genießen. Allein dafür hat sich der Besuch schon gelohnt.

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