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Der ehemalige Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz 2007 in Berlin.

© dpa

Landeshauptstadt: Kurnaz im Kino

Geschichte des deutschen Guantánamo-Häftlings wird in Babelsberg verfilmt

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Die Geschichte des deutschen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz wird verfilmt. In Babelsberg haben Ende September die Dreharbeiten zum Kinofilm „Fünf Jahre“ begonnen, teilte am Donnerstag die Filmproduktionsfirma teamWorx in Potsdam mit. Regisseur Stefan Schaller wurde bereits für sein gleichnamiges Drehbuch mit dem Thomas-Strittmatter-Preis ausgezeichnet. Das Drama basiert auf dem Buch des Bremer Türken, der kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in Pakistan festgenommen wurde und mehrere Jahre im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba durchleiden musste.

Kurnaz sei bei der Entstehung des Drehbuches beratend tätig gewesen, sagte eine Sprecherin von teamWorx. Der Film werde jedoch auch an einigen Stellen fiktiv sein. Gedreht wird bis Mitte Dezember 2011 in Bremen, im Studio Babelsberg in Potsdam und in Berlin. Der Kinostart ist für 2012 geplant.

Bei der Produktion wirken zahlreiche öffentlich-rechtliche Sender sowie Arte mit. Finanziell gefördert wird der Streifen von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Nordmedia, der Filmförderungsanstalt und dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF).

Im Film „Fünf Jahre“ (Arbeitstitel) reist der Deutsch-Türke Murat Kurnaz (Sascha Alexander Gersak) nach Pakistan, um eine Koranschule zu besuchen. Zuvor arbeitet er in einer türkischen Diskothek. Der Handel mit Drogen dort macht ihm jedoch zu schaffen. Als sein freund Octay bei einer Messerstecherei ums Leben kommt, beschließt Murat Kurnaz, sein Leben zu ändern. Er beginnt sich mit dem islamischen Glauben zu beschäftigen und geht immer öfter in die Moschee. Auf der Reise nach Pakistan wird Kurnaz bei einer Kontrolle festgenommen und den US-Streitkräften in Afghanistan übergeben, die ihn ins Gefangenenlager Guantanamo bringen. Er soll gestehen, dass er mit den Taliban in Afghanistan kämpfen wollte. Kurnaz weigert sich zu lügen. Erst nach fünf Jahren Haft kommt er frei. In seiner Gefangenschaft, so die Produktionsfirma, muss der Deutsch-Türke Verhöre, Folter und Isolationshaft ertragen.

Mit dem Fall Kurnaz beschäftigten sich mit dem sogenannten BND-Ausschuss und dem Verteidigungsausschuss auch zwei Untersuchungsausschüsse des Bundestags. dpa/dapd/SCH

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