Landeshauptstadt: Kurs Heilandskirche
Wikingerschiff „Kari“ nahm gestern Fährverkehr über den Jungfernsee auf
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Wikingerschiff „Kari“ nahm gestern Fährverkehr über den Jungfernsee auf Von Erhart Hohenstein Berliner Vorstadt - Rechtzeitig startete gestern um 11 Uhr das Wikingerschiff „Kari“ in seine dritte Saison. Die pünktliche Wiederaufnahme des Fährverkehrs zwischen der Matrosenstation „Kongsnaes“ an der Schwanenallee und der Sacrower Heilandskirche stand bis zuletzt auf der Kippe. Bei der Winterüberholung des japanischen 9,9-kW-Viertaktmotors, der jährlich rund 1500 Stunden läuft, gab es Schwierigkeiten mit der Ersatzteilbeschaffung. Erst am Gründonnerstag konnte Betreiber Peter Borrmann den Motor einbauen und testen. Nachmittags war dann klar: „Kari“ kann starten. Unter Wasser und außen hat das nach einer nordischen Sturm- und Naturgöttin benannte Boot frische Farben erhalten. „Den Innenanstrich holen wir nächste Woche nach“, kündigt Borrmann an. Er hofft auf einen schönen Sommer, denn 2004 erreichte er wegen des kühlen Wetters den Rekord von 9000 Passagieren im Anfangsjahr nicht ganz. Auch in dieser Saison verkehrt das Boot wochentags zur Sacrower Heilandskirche. Im April wird montags und dienstags nicht gefahren, ab Mai ist nur noch Montag Pause. Die letzte Fahrt wird dann statt jetzt um 17 Uhr um 18 Uhr beginnen. Am Wochenende legt das Schiff nicht in Sacrow an, sondern in Krampnitz, wo sich lohnende Wander- und Badetouren erschließen. Das wurde mit der Weißen Flotte vereinbart, der der Sacrower Anlegesteg gehört. Sonnabend und Sonntag überschneiden sich die Fahrzeiten, man will sich nicht gegenseitig die Fahrgäste wegnehmen. Abends kann das Wikingerboot den Steg nahe der Heilandskirche aber wieder nutzen. Dann geht die „Kari“ mit bis zu 18 Fahrgästen auf Gesellschaftsfahrt. Zwei bis sechs Abendstunden schippert sie bei Hochzeiten, Geburtstagen, Betriebsfeiern hinauf nach Krampnitz, rund um die Pfaueninsel oder weiter hinaus. Dann können 14 der Gäste auf Wunsch auch an die Ruder gehen. Für den mit Motorkraft betriebenen Fährverkehr sind dagegen nur zwölf Personen (plus zwölf Fahrräder) zugelassen. Die Preise sind stabil geblieben, bei den Gesellschaftsfahrten muss Borrmann allerdings die Umsatzsteuer berücksichtigen. Das Wikingerboot war vom Evangelischen Verein zur Förderung der Initiativen gegen Arbeitslosigkeit (Eviga) dem 1880 im Seeschlamm vor der norwegischen Küste gefundenen Gokstad-Schiffes aus dem 8. Jahrhundert nachgebaut worden. Der Verein verhalf dadurch Jugendlichen zu einer Beschäftigung. Am 1. Mai 2003 nahm die „Kari“ den Fährverkehr auf. Leider nicht verwirklicht werden konnte bisher das Vorhaben, das Wikingerschiff auch an einem Pontonsteg am Krughorn, also am Berliner Ufer, anlegen zu lassen. Von hier aus wären beliebte Ausflugsziele gut zu erreichen. Die Idee, an der Anlegestelle Kongsnaes einen Imbisskiosk aufzustellen, ließ sich bisher ebenfalls nicht umsetzen. „Kari“-Bordtelefon: (0160) 98 58 59 90
Erhart Hohenstein
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