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Landeshauptstadt: Kurze Wege

Das SAP-Innovationszentrum und das Hasso Plattner Institut haben vielfältige Verbindungen

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Im Jahr 2006 hatten Studierende im Seminar von Hasso Plattner eine ungewöhnliche Idee. Es ging um einen völlig neuen Aufbau von Datenbanksystemen. Mittlerweile revolutioniert die In-Memory-Datenbanktechnologie „Hana“ die IT-Welt. Computersysteme lassen sich damit um das 50-fache beschleunigen. Die Daten werden nicht mehr auf Festplatten gelagert, sondern befinden sich zur Be- und Verarbeitung im schnellen Hauptspeicher von Hochleistungsrechnern. Entwickelt wurde die Technik vom Potsdamer Hasso Plattner Institut für Software-Systemtechnik (HPI) gemeinsam mit dem Softwareunternehmen SAP.

In Zukunft dürften Ideen wie diese häufiger mit Potsdam in Verbindung gebracht werden. Die Neuansiedlung des SAP-Innovationszentrums in der Stadt lässt vielfältige Synergien mit dem HPI erwarten. Das Plattner-Institut ist mit SAP allein schon über HPI-Stifter Hasso Plattner, der 1972 den deutschen Softwareriesen SAP mitbegründet hat, eng verbunden. HPI-Direktor Christoph Meinel sagte am Mittwoch zur Eröffnung des SAP-Zentrums: „Uns verbindet die Vision und Mission des dynamischen Innovationstreibers Hasso Plattner.“ Die örtliche Nähe von HPI und SAP-Zentrum werde der Zusammenarbeit weitere Impulse verleihen. „Neue Lösungen aus der Forschung am HPI werden noch schneller ihren Weg in innovative IT-Produkte finden“, sagte der Institutsdirektor. Schwerpunktthemen des Innovationszentrums wie mobile Technologien und Cloud Computing würden auch in der Forschung des HPI eine wichtige Rolle spielen.

Das am Uni-Campus Griebnitzsee beheimatete HPI ist ein unternehmensunabhängiges und gemeinnütziges Uni-Institut, dessen Lehre und Forschung im Bereich IT-Systems-Engineering sich an ingenieurwissenschaftlichen Methoden orientiert. Derzeit sind rund 470 Studenten eingeschrieben. Hinzu kommen 240 Plätze für das Zusatzstudium der HPI School of Design Thinking, Europas erster Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school. Das HPI kooperiert neben der SAP auch mit zahlreichen anderen IT-Unternehmen sowie Partnern aus Wissenschaft und Gesellschaft. HPI-Chef Meinel erwartet von der SAP-Ansiedlung, dass beide Seiten davon profitieren. Für das SAP-Center stelle das Uni-Institut aufgrund der hohen Qualität seiner Forschung und Lehre exzellent ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Für die HPI-Absolventen und -Doktoranden wiederum sei mit dem Innovationszentrum nun ein weiterer attraktiver Arbeitgeber in die Region Berlin-Brandenburg gezogen. Dass die Verbindung Früchte trägt, zeigt sich bereits jetzt. Geleitet wird die neue SAP-Einrichtung am Jungfernsee von Jürgen Müller und Jens Krüger. Beide waren zuvor Lehrstuhlvertreter von Professor Hasso Plattner an dessen HPI-Fachgebiet „Enterprise Platform and Integration Concepts“.

Auch für die Studierenden des Plattner-Instituts ergeben sich durch die SAP-Ansiedlung neue Perspektiven. Meinel erwartet, dass seine Studenten im SAP-Zentrum die Möglichkeit erhalten, an praxisnahen Aufgabestellungen zu arbeiten. „Sie können das theoretisch erlernte Wissen praktisch vor Ort, an realen Problematiken eines Softwarekonzerns anwenden und an der Entwicklung neuer, innovativer Produkte mitarbeiten, die besonders anwenderfreundlich sind“, sagte Meinel. Der Anwender steht auch im Mittelpunkt der gemeinsam von HPI und SAP genutzten Kreativmethode Design Thinking, die Lösungen von Problemen und die Entwicklung neuer Ideen zum Ziel hat. Jan Kixmüller

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