Landeshauptstadt: Kutzmutz macht das Rennen Linke-Direktkandidat für Bundestagswahl gewählt
Teltower Vorstadt - Rolf Kutzmutz ist der Direktkandidat der Linken im Wahlkreis 62 für die Bundestagswahl am 27. Dezember.
Stand:
Teltower Vorstadt - Rolf Kutzmutz ist der Direktkandidat der Linken im Wahlkreis 62 für die Bundestagswahl am 27. Dezember. Auf einer Versammlung im Humboldt-Gymnasium an der Heinrich-Mann-Allee stimmten am Samstag 87 von 116 Stimmberechtigten für den 61-jährigen Parteifunktionär. Die 32-jährige Gegenkandidatin Anja Laabs erhielt 25 Stimmen. Die promovierte Tierärztin stand vor allem wegen ihres geringen Bekanntheitsgrades auf verlorenem Posten.
Der dritte Kandidat, der sich laut Ankündigung zur Wahl stellen wollte, der langjährige brandenburgische Verfassungsrichter Florian Havemann, zog seine Bewerbung vor der Abstimmung zurück. Der parteilose Havemann war laut eigener Auskunft vom Linken-Fraktionschef Gregor Gysi angesprochen worden, für die Linke zu kandidieren. Sein Einverständnis gab er unter der Voraussetzung, dass er nicht gegen Kutzmutz antreten müsse. Gegenüber den PNN erklärte Havemann, dass er als Parteiloser gegen den erfahrenen Linken-Politiker null Chancen gehabt hätte. „Ich bin links und fühle mich der linken Partei verpflichtet“, erklärte Havemann vor den Delegierten. Er werde sich daher um den Listenplatz 6 bewerben.
Rolf Kutzmutz, 1989 letzter 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Potsdam, war bereits fünf Jahre Mitglied des Bundestages. Bei der Wahl 2002 verfehlte die Vorgängerpartei PDS den Einzug ins Parlament und bei der vorgezogen Wahl 2005 kam Kutzmutz als Direktkandidat nicht zum Zuge. In diesem Herbst ist er jetzt doppelt gesichert: als Direktkandidat sowie auf Platz 4 der Liste. Kutzmutz, gelernter Schlosser und studierter Diplom-Gesellschaftswissenschaftler, versteht sich als Wirtschaftsfachmann. Für die PDS war er Mitglied des wirtschaftspolitischen Bundestagsausschusses.
In Potsdam hat Kutzmutz seit zwanzig Jahren ein Mandat als Stadtverordneter, arbeitete als PDS-Stadtfraktionsvorsitzender und Mitglied im Bauausschuss. 1994 scheiterte er als Bewerber um das Amt des Potsdamer Oberbürgermeisters. In diesem Zusammenhang war seine Tätigkeit für die DDR-Staatssicherheit öffentlich gemacht worden. Vor den Delegierten berichtete er am Samstag, dass er damals seine Stasi-Akte in der Brandenburger Straße ausgelegt habe, daraufhin von der „Gauck-Behörde“ angerufen wurde, weil dies nicht gestattet sei.
Wie Kutzmutz verkündet, wolle er Wähler aus allen Schichten und Altersgruppen gewinnen. Zu seinen Sympathisanten zählten nach seiner Aussage nicht nur Mitglieder der eigenen Partei, sondern auch Vertreter der Wirtschaft und des Sportes. Günter Schenke
Günter SchenkeD
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: