
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Lakritz und Lavendel
Zum Großen Gourmet Preis trifft sich am 10. September die Koch-Elite des Landes in Potsdam
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Wenn sechs Meisterköche ein Menü zusammenstellen, dann geht es nicht nur darum, was auf die Teller kommen soll – sondern auch um die Teller selbst. Rund, oval oder eckig, schmaler oder breiter Rand, gemustert oder einfarbig? Da gibt es noch Abstimmungsbedarf, soviel stand nach dem ersten Vorbereitungstreffen zum diesjährigen Großen Gourmet Preis Brandenburg in Potsdam fest. Zumindest auf das Dessert, das bei der Preisverleihung am 10. September im Kongresshotel Potsdam am Templiner See serviert wird, konnten sich die Köche dagegen schon einigen: Birne Helene mit Lakritz und Lavendel will Steffen Specker von „Speckers Landhaus“ in der Jägerallee in Potsdam als Abschluss des Sechs-Gang-Menüs bereiten. An den übrigen Gerichten wird noch gefeilt, die Vorschläge müssen aufeinander abgestimmt werden. Dreimal Saibling im Menü? Das geht natürlich nicht.
„Nimm dir Essen mit, wir fahr’n nach Brandenburg“ ätzte Rainald Grebe noch vor fünf Jahren in seiner melancholisch-gehässigen Landeshymne. Dass sich die Mark längst gastronomisch entwickelt hat und auch im Gourmet-Segment einiges zu bieten hat, ist den Testern der renommierten Restaurantführer indes nicht entgangen – zwei Michelin-Sterne und 16 Kochmützen im Gault Millau gehen momentan auf das Konto von Brandenburger Küchenchefs.
Die fünf Besten von ihnen kochen am 10. September beim vierten Großen Gourmet Preis Brandenburg im Kongresshotel am Templiner See. 160 Euro kostet eine Karte für den Abend, der eine kulinarische Rundreise durch Brandenburgs Spitzenküchen in sechs Gängen verspricht. Dafür haben die Veranstalter der Agentur Desas wie in den Vorjahren die Bewertungen aus den sechs wichtigsten Gourmetführern in ein Ranking einfließen lassen und eine Hitliste mit den „Top Five“ erstellt. Neben Sternekoch Oliver Heilmeyer vom Restaurant „17fuffzig“ im Hotel „Zur Bleiche“ in Burg/Spreewald gehört dazu auch das Hotel „Schloss Hubertushöhe“, die Landeshauptstadt ist mit Alexander Dressel vom Restaurant „Friedrich Wilhelm“ im Hotel „Bayrisches Haus“ und Steffen Specker von „Speckers Landhaus“ zweimal vertreten, aus Finsterwalde kommt Frank Schreiber vom Hotel „Goldener Hahn“.
Mit Michael Kempf vom Berliner „Facil“ nimmt erstmals auch ein Koch aus dem Nachbarbundesland teil – nicht etwa, weil es in Brandenburg zu wenig Spitzenköche gäbe, versichert Veranstalter Peter Kasanowski. Sternekoch Kempf sei als „Gastkoch“ dabei, soll den Blick auf die kulinarische Landschaft in Berlin lenken.
Die Konkurrenz unter den Köchen steht bei der Vorbereitung auf das Bankett für 250 Gäste im Hintergrund: „Es ist eine Freude, die Kollegen zu treffen und ins Gespräch zu kommen“, sagt Sternekoch und Vorjahressieger Oliver Heilmeyer. „Niemand ist wichtiger als der andere und im Endeffekt zählt nur der Gast“, bestätigt auch Alexander Dressel.
Das Kongresshotel Potsdam ist erstmals Austragungsort des Gourmetpreis-Banketts. Hoteldirektorin Jutta Braun sieht die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern auch als Auszeichnung für ihr Haus. Besonders stolz auf seinen Auftritt unter den Spitzenköchen sei Hotelchefkoch Silvio Schneider, der beim Gourmetpreis die „Amuse Bouche“ zum Empfangs-Champagner vorbereitet. Schneider ist erst im Dezember 2009 zum Küchenchef aufgestiegen. JaHa
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