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Baustart im April. Im Guido-Seeber-Weg wird bald saniert.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Land fördert Wohnungssanierung in Drewitz

Bauministerium unterstützt Pro Potsdam mit gut sechs Millionen Euro. Baubeginn im Guido-Seeber-Weg

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Drewitz - Es ist das vorläufig letzte Mal, dass die Stadt vom Land Fördermittel für den Wohnungsbau erhält: Am Mittwoch erhielt die Pro Potsdam von Brandenburgs Bauminister Jörg Vogelsänger (SPD) die Zusage über eine Unterstützung von insgesamt 6,24 Millionen Euro für die Sanierung von 120 Wohnungen im Guido-Seeber-Weg 2-8. 4,5 Millionen Euro davon sind ein zinsloser Kredit mit einer Laufzeit von 15 Jahren, der Rest ist ein Zuschuss für den Einbau von Aufzügen, um die Wohnungen behinderten- und altersgerecht zu machen. Zwei Millionen Euro steuert die städtische Gesellschaft aus eigener Tasche bei.

Bereits im April 2012 soll Baubeginn sein, sagte Pro-Potsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal. Dank der Förderung könne man auch nach der Sanierung die Nettokaltmieten bei 5,50 Euro pro Quadratmeter deckeln, so Westphal. Schwieriger wird es allerdings beim zweiten Bauabschnitt, der die Sanierung der Blöcke Konrad-Wolf-Allee 14-24 sowie Eduard-von-Winterstein-Straße 1-5 und 7-13 umfasst. Denn dafür kann die Pro Potsdam nach derzeitigem Stand nicht auf eine Förderung hoffen. 7,5 Millionen Euro müssen aufgebracht werden – 1,8 Millionen zahlt das Unternehmen selbst, der Rest wird über KfW-Kredite finanziert. In diesen Wohnungen werde die Nettokaltmiete mit sechs Euro pro Quadratmeter höher liegen und selbst dies sei nur unter größten Anstrengungen möglich, erklärte Westphal.

Ob und wie die Wohnungsbauförderung des Landes weitergeht, steht derzeit in den Sternen. 30 Millionen Euro hatte Vogelsänger gestreckt über drei Jahre dafür aufgelegt – doch der Topf ist praktisch alle. Es gebe lediglich noch ein „Restkontingent“, das Mitte kommenden Jahres ausgeschöpft sein werde, sagte der Minister. Wenn die Landesregierung nicht weitere Gelder mobilisiert, droht eine Durststrecke, die weit über 2014, dem Beginn der neuen Förderperiode hinausreicht. Denn bekanntlich plant Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), die Gelder aus dem sogenannten Entflechtungsgesetz um 15 Prozent zu kürzen. Aus diesen Mitteln bezahlt Brandenburg nicht nur wichtige Infrastrukturvorhaben, sondern fördert daraus auch den Wohnungsbau. „Wir verhandeln gerade mit dem Bund“, sagte Vogelsänger, der den Druck auf Schäuble erhöhen will. Die Kommunen seien auf dieses Geld dringend angewiesen – nicht zuletzt Potsdam. Die Landeshauptstadt habe ein „mehrfaches Wohnungsproblem“. Es gebe nicht nur generell zu wenig Wohnungen, sondern auch zu wenig alters- und behindertengerechte. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sicherte seinem Parteigenossen Unterstützung zu. Über den Städte- und Gemeindebund werde er ebenfalls beim Bund für die Wohnungsbauförderung kämpfen, kündigte der Rathauschef an.

Die Sanierung der Pro-Potsdam-Wohnblocks ist Bestandteil des Umbaus von Drewitz zur Gartenstadt. Für die Umgestaltung der Konrad-Wolf-Allee zu einer grünen Achse gibt das Land 2012 noch einmal Geld. 2,7 Millionen Euro werden dafür aus EU-Mitteln bereitgestellt. Die Pro Potsdam feilt zudem mit der Energie und Wasser Potsdam (EWP) an einem Energiekonzept für Drewitz. P. Straube

P. Straube

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