Landeshauptstadt: Land: Kein Geld für Ersatzlehrer

Das Land Brandenburg will kein zusätzliches Geld für die Wiedereinführung eines Lehrerersatzpools in Potsdam bereitstellen. Dennoch soll das zuständige Schulamt prüfen, ob ein solcher Pool, mit dem speziell in Grundschulen ausgefallene Lehrer kurzfristig ersetzt werden sollen, auf Schulamtskosten in Potsdam wieder eingeführt werden kann. Das bestätigte der für Potsdam zuständige Schulrat Eckhard Dörnbrack am Dienstagabend im Bildungsausschuss – und erntete für diese Mitteilung viel Widerspruch.

So fragte SPD-Bildungsexpertin Manja Orlowski sarkastisch, ob sich das Schulamt das für den Ersatzpool nötige Geld nun ausschwitzen müsse. Stefan Wollenberg von den Linken sagte über den Vorschlag, ein solches Nullsummenspiel sei wenig zielführend. Dörnbrack räumte ein, dass das Geld für den Ersatzpool aus anderen Bereichen weggenommen werden müsse. Er hoffe, im nächsten Frühjahr ein Konzept vorlegen zu können, sagte der Schulrat. Das Modellprojekt könne dann frühestens zu Beginn des nächsten Schuljahrs starten.

Nach nur einem Jahr hatte die Stadt in diesem Sommer einen auf Initiative der FDP geschaffenen und mit 70 000 Euro ausgestatteten Lehrerersatzpool wieder auslaufen lassen. Das Land sei für solche Aufgaben zuständig, hieß es zur Begründung. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte sich schließlich an Bildungsministerin Martina Münch (beide SPD) gewandt und das Land gebeten, die Vertretungsreserve zu finanzieren – wie sich im Ausschuss zeigte, ohne Erfolg. Von der Stadtverwaltung hieß es weiter, in der Zeit, als der Ersatzpool existierte, sei der Ausfall von rund 4500 Schulstunden in Potsdam verhindert worden. Insgesamt 98 Personen zur Betreuung der Schüler seien in dem Pool registriert gewesen. HK