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Landeshauptstadt: Land unter in Groß Glienicke

Zahlreiche Rohrbrüche wegen alter Trinkwasserleitungen / Stadt in der Pflicht

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Zahlreiche Rohrbrüche wegen alter Trinkwasserleitungen / Stadt in der Pflicht Groß Glienicke - Die Wasserleitungen in Groß Glienicke hören nicht auf zu brechen. In den vergangenen Jahren standen regelmäßig die Seepromenade und die Sacrower Allee „unter Wasser, erst vor wenigen Tagen ereignete sich wieder ein schwerer Rohrbruch in der Dr.-Kurt-Fischer-Straße. Für einige Stunden war die Gegend neben der Potsdamer Chaussee nahe des Gutsparks ohne Trinkwasser. Axel Degner hat vor sieben Jahren hier am Nordrand von Groß Glienicke ein Haus gebaut und sich als Steuerberater niedergelassen. „Der Ort ist so idyllisch, aber das war jetzt schon der dritte große Rohrbruch in unserer Straße seit wir hier wohnen, sagt er. Daran seien die großen Baufahrzeuge schuld, davon ist er überzeugt. „Das sind ja alles noch reine Sandstraßen, die halten die 40-Tonner nicht aus, vermutet er. Er habe zwar die Stadtverwaltung wiederholt informiert, doch waren die Aussagen von dort recht zurückhaltend. Man könne den Schwerlastverkehr nicht verbieten, wenn die Straße für den allgemeinen Verkehr zugelassen ist, so die Auskunft von Peter Lohrenz, Bereichsleiter für Verkehrsflächen in Potsdam. Wann die Trinkwasserversorgung in dieser Gegend Groß Glienickes stabilisiert werden könne, konnte Lohrenz nicht sagen, meint Axel Degner. Auch Uwe Stab (SPD) vom Ortsbeirat weiß dies nicht. Er beschäftigt sich zwar seit Jahren mit den baulichen Gegebenheiten im Ort, seinerzeit bereits als Gemeindevertreter, und wohnt selbst in diesem Areal. „Wir haben in Groß Glienicke eine Vielzahl von alten Straßen mit Wasserleitungen, die zum Teil bis zu 70 Jahre alt sind, sagt er. Was er aber genau weiß: Die 40-Tonner sind angewiesen, von der L 20 aus (Straße Richtung Seeburg) einen Waldweg zur Dr.-Kurt-Fischer-Straße zu benutzen und nicht den kurzen Weg von der Feuerwehr aus zu wählen. Für eine Erneuerung der Trinkwasserleitung hier im Nordzipfel zwischen Grüner Weg und Helmut-Just-Straße sieht er jedoch momentan wenig Chancen. „Unser Haushalt ist für 2005 durch, und auch für das nächste Jahr sieht es schlecht aus, sagt er. Denn die Dr.-Kurt-Fischer-Straße werde derzeit richtiggehend leergezogen, die alten Offiziersquartiere der Grenztruppen sind bereits frei. Eigentlich sollte das Areal von einem privaten Investor entwickelt und neu gestaltet werden, das sei die beste Lösung. „Doch momentan ist weit und breit keiner in Sicht, weiß Uwe Stab. Und solange hier nicht im großen Stil etwas passiere, könne man auch nicht von der Stadt eine Erneuerung der Wasserleitung erwarten. „Da sind einige Straßen mit ihren Uralt-Leitungen viel früher dran, so Stab. Peter Kaminski von der Wählergemeinschaft hatte jüngst auf einer Ortsbeiratssitzung eine Erklärung für den Stillstand beim Wasserleitungsbau gegeben. Während der Zeit im Amt Fahrland – er war Vorsitzender des Amtsausschusses in der letzten Amtsperiode – hätte die Gemeinde mit ihrer Amtsumlage regelmäßig die neuen Trinkwasserleitungen der anderen Amtsgemeinden finanziert. „Als wir dann endlich dran waren, kam erst eine Haushaltssperre und dann die Eingemeindung nach Potsdam, sagte er. Somit sei die Stadt als Rechtsnachfolger des Amtes jetzt in der Pflicht, sich um die Groß-Glienicker Trinkwasserleitungen zu kümmern. W. Gutzeit

W. Gutzeit

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