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Landeshauptstadt: Landtag auf Schloss

„Baugrenzen“, Standpunkte von Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer, 23. September 2006Der Versuch des Landesfinanzministers, die demokratische Willensbildung und Entscheidung der Stadtverordneten Potsdams massiv zu beeinflussen, zeigt eines klar auf: Dass seine Gedanken im Zusammenhang mit dem geplanten Potsdamer Stadtschloss nicht der Zukunft zugewandt sind.

Stand:

„Baugrenzen“, Standpunkte von Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer, 23. September 2006

Der Versuch des Landesfinanzministers, die demokratische Willensbildung und Entscheidung der Stadtverordneten Potsdams massiv zu beeinflussen, zeigt eines klar auf: Dass seine Gedanken im Zusammenhang mit dem geplanten Potsdamer Stadtschloss nicht der Zukunft zugewandt sind. Ferner suggeriert er dem nicht ausreichend unterrichteten Leser, das Land müsse jetzt 83,5 Millionen Euro aufbringen und dieses Geld müsse von allen Bürgern zwischen Wittenberge und Forst aufgebracht werden. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Die erforderliche Summe zum Bau und Unterhalt des künftigen Landtagsneubau teilt sich in 30 Jahresraten auf. So jedenfalls ist das Projekt europaweit ausgeschrieben worden. Als unverschämt empfinde ich, Potsdam an seine Verantwortung als Hauptstadt des ganzen Landes zu erinnern. Wenn für die Stadtväter dieser Stadt die Wiedergewinnung der historischen Mitte der Stadt im Vordergrund steht, dann tut gerade dieses dem ganzen Land gut. Schon jetzt erfreut sich Potsdam immer größerer Touristenströme; wie erst, wenn ein Landtagsgebäude im Entstehen ist, das äußerlich die historische Gestalt des zerstörten Stadtschlosses erhält! Denken wir doch an Dresden! Den wirtschaftlichen Aspekt dieses Neuaufbaus hat Herr Speer wohl aus den Augen gelassen – und das gerade bedeutet Weitsicht, die er vermissen lässt. Ich appelliere an die Stadtverordneten, allen voran an den Vorsitzenden des Bauausschusses: Weichen Sie nicht ab von dem hehren Ziel, der Stadt ihr historisches Herz wieder zu geben. Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten durch die Verabschiedung eines B-Plans, der inhaltlich dem Willen der Mehrheit der Abgeordneten des Landtages und der Stadtverordnetenversammlung entspricht!

Gerhard Kessler, Potsdam

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