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Homepage: Landtag hätte Zentrum belebt FH-Architekten: Neubau wäre Nukleus geworden

Noch am Vorabend der Ablehnung der Stadtverordneten zum Landtagsbau hatten sich Architekten der Fachhochschule Potsdam für das Projekt eingesetzt. Der geplante Wiederaufbau des Stadtschlosses wäre nach ihrer Auffassung ein Nukleus zur Neugestaltung der Innenstadt gewesen.

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Noch am Vorabend der Ablehnung der Stadtverordneten zum Landtagsbau hatten sich Architekten der Fachhochschule Potsdam für das Projekt eingesetzt. Der geplante Wiederaufbau des Stadtschlosses wäre nach ihrer Auffassung ein Nukleus zur Neugestaltung der Innenstadt gewesen. Die Funktion des Landtages hätte dem Ort seine besondere Bedeutung zurückgegeben und zu einer nachhaltigen Belebung des Zentrums beigetragen.

Im Rahmen der Civitas-Vorlesung der Fachhochschule Potsdam hatte das Architekten-Duo Prof. Bernd Albers und Prof. Ludger Brands von der FH-Potsdam noch am Montagabend einen öffentlich ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für den Schlossneubau am Alten Markt gefordert. Vorgesehen war hingegen, dass aus einem Konsortium von sechs Architekturbüros ein Vorschlag ausgewählt wird. Im Vordergrund eines öffentlichen Wettbewerbs hätte nach Ansicht der Experten die architektonische Qualität des Schlosses stehen müssen. „Man müsste erst einmal zur Kenntnis nehmen, was in dem Schlossbau alles drin war“, erläuterte Albers. Diese Debatte hätte geführt werden müssen.

Die FH-Architekten hatten bemängelt, dass bislang bei den Planungen nur die Maximierung der Funktionen des Neubaus im Mittelpunkt gestanden habe. Es hätte die Gefahr bestanden, dass eine „armselige, banalisierte Architektur“ entsteht, die dem Ort nicht gerecht wird, so Brands. Wenn man zu viel in einen solchen Bau hineinlege, droht das Gebäude beliebig zu werden, ergänzte sein Kollege Albers. Die Frage hätte lauten müssen, wie viel Knobelsdorff ein solcher Neubau braucht, und nicht welche Baulinie eingehalten werden muss. Der Neubau hätte nach seiner Vorstellung ein Gebäude mit „hohem architektonischem Reichtum“ sein müssen.

Die FH-Architekten kritisierten, dass die bisherigen Planungen zur Potsdamer Stadtmitte nur unwesentlich über den Schlossbau hinausgegangen waren. Ihnen geht es um eine Entwicklung als Ganzes: ihr Masterplan Potsdam 2020, den sie in diesem Frühjahr zusammen mit ihrem Kollegen Prof. Klaus Theo Brenner vorgelegt hatten, betrachtet die Stadt vom Brauhausberg über das Bahnhofsareal den Lustgarten den Alten Markt über das Havelufer, das Quartier am Berliner Tor bis zum wieder errichteten Stadtkanal. Verbindendes Moment dieses Plans, den die FH-Architekten nunmehr seit gut zehn Jahren immer wieder weiter entwickeln, ist die Idee der „Stadt am Wasser“. In enger Anlehnung an die Wassernähe sollen neue Stadtquartiere entstehen, die durch eine Mischung von Wohnen, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Handel eine Belebung schaffen, die in vergangenen Jahrhunderten das Leben in unseren Städten geprägt hatte.

Ein immer wieder kritisierter Punkt des Masterplans der FH-Architekten ist die durchgezogene Berliner Straße. Sie würde die ehemalige Verbindung zwischen der Glienicker Brücke und dem Alten Markt wieder herstellen, wobei allerdings die Wohnbebauung um die Burgstraße neu gestaltet werden müsste. Nach den Worten von Bernd Albers wäre dieser Durchbruch eine „absolute Selbstverständlichkeit“ gewesen, um den neu entstehenden Platz um den Landtag einer gemeinsamen Berlin-Brandenburger Hauptstadt nach Berlin hin zu öffnen. „Dies würde dem Zentrum wieder das Gewicht geben, das ihm zusteht“, so Brands. Jan Kixmüller

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