Landeshauptstadt: Lange, nicht überall erfolgreiche Einkaufsnacht
Der Oberbürgermeister als Schwergewicht, Überraschungsfeuerwerk, Karstadt hochzufrieden, viele Buden aber nicht
Stand:
Innenstadt - Die Potsdamer ließen sich nicht lange bitten und strömten in Scharen zur ersten langen Einkaufsnacht der Nikoläuse, Schnee- und Weihnachtsmänner. Sogar Engel und eine Faschingsprinzessin hatten sich unter die tausenden Nachtschwärmer gemischt. Höhepunkt des Abends war zweifellos das Aufwiegen von Oberbürgermeisters Jann Jakobs in Schokolade und ein anschließendes kleines, aber feines Feuerwerk. Da das OB-Gewicht in Schokolade an Flüchtlingskinder gehen soll, wurde ein bisschen getrickst. Mit dicker Lederjacke und einem Weihnachtsmann- Sack schwoll das Gewicht von Jann Jakobs um 16 Kilo an und so wurden schließlich 97 Kilo auf dem Schokoladen-Gutschein eingetragen.
Dem Ruf zur langen Einkaufsnacht waren insgesamt 174 Geschäfte gefolgt und die meisten hielten auch bis 24 Uhr durch. Vor allem beim Glühwein und an den Imbissständen herrschte reger Verkehr und die Stimmung hielt sich genau so gut wie das Wetter. Der aus Richtung Südwesten heranrollende Regen ließ sich Zeit und die Einkaufenden auch. Das Karstadt-Kaufhaus war bis zur letzten Minute noch mit Kunden gefüllt, ganz besonders aber lockten die fröhlichen Bläser von Keimzeit die Kunden an, so dass sogar das lebendige Tannenbäumchen mitswingte. Potsdams Karstadt-Chef Harald Kirchfeld zeigte sich mit dem Verkauf hoch zufrieden und nannte als Renner Spielwaren, Uhren, Schmuck und Elektronik. An der Art, wie der Glashimmel des Kaufhauses bestaunt werde, könne er ablesen, dass auch viele Nicht- Potsdamer zur langen Einkaufsnacht angereist seien, sagte Kirchfeld. Die hatten zum Teil schon in den Bahnhofspassagen nach der Zug- und S-Bahnankunft Station gemacht. Auch dort hatten sich Händler und Bühne zwar erst spät, dann aber mit vollem Programm auf die lange Nacht eingestellt.
Weniger erfolgreich war die Einkaufsnacht für einige der Stände. Vor allem, wer Kunsthandwerk anbot, kam offenbar nicht auf seine Kosten. So langweilten sich zum Beispiel die Anbieter der hübschen Handpuppen auf dem Luisenplatz den ganzen Abend ohne Kundenzuspruch.
Das Modeteam um Karin Genrich startete als eine der ersten in die erste lange Nacht der Nikoläuse mit einer Modeschau der Winterkollektion und Ausblicken auf das kommende Frühjahr. Dazu gab es Kuchen und Punsch, „nach hausgemachten Rezept“, wie Genrich betonte. Sie zeigte sich erfreut über den „guten Anfang“ der langen Einkaufsnacht, auch wenn sie bedauerte, dass nur wenige Händler „größere Events am Abend anbieten“ würden. AG Innenstadt-Koordinatorin Bärbel Schälicke erklärte gestern Nachmittag, die Händler seien „allgemein zufrieden“ gewesen. Allein die Gutenbergstraße führte ein wenig ein Schattendasein, da dort nur vereinzelte Geschäfte mit besonderen Aktionen lockten. Eines davon war der Kinderladen Kokopelli, der auch mit einer außergewöhnlichen Illumination für sich warb.
„Mit Sicherheit werden wir eine Wiederholung dieser Einkaufsnacht im kommenden Jahr anstreben.“ Dann soll auch verhindert werden, dass Weihnachtsmarkthändler ihre Buden früher schließen. Bereits ab 22 Uhr, so Schälicke, beendeten einige ihr Geschäft für den Abend.fran/KG
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: