ATLAS: Lange Weile

Dauerstau, immer mehr Autos, Abgase, schlechte Laune. Die Verkehrsprobleme Potsdams sind chronisch. Eine Lösung könnte das Projekt einer gemeinsamen Verkehrsgesellschaft der Landeshauptstadt und des Landkreises Potsdam-Mittelmark sein. Dichtere Bustakte, neue Tramstrecken und ein gemeinsamer Fahrplan für die Stadt und die Pendler im Umland erhoffen sich die Befürworter eines solchen Modells. Vor einem Jahr (!) haben die Stadtverordneten daher beschlossen, das Ganze einmal zu untersuchen. Jetzt, zwölf Monate später, hat der Rathaus-Fachbereich Kommunikation, Wirtschaft und Beteiligung den Stadtverordneten mitgeteilt, es habe sich noch „kein neuer Erkenntnisgewinn“ ergeben. Schließlich verhandle man mit dem Landkreis noch über die mögliche Verengung der Zeppelinstraße oder die Betriebskostenzuschüsse für Busse, die vom Umland aus nach Potsdam fahren. Allerdings sei nun zumindest die Gründung einer Arbeitsgruppe vorgesehen, um dort „die verschiedenen Aspekte einer gemeinsamen Verkehrsgesellschaft zu analysieren“. Mit leichtem Spott: Die Lösung der Potsdamer Verkehrsprobleme kommt offenbar in demselben Tempo voran, wie ein Autofahrer im morgendlichen Stau vor der Pförtnerampel in der Zeppelinstraße. Oder kurz: Behördenwettschleichen.