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Landeshauptstadt: Lärmschutzwand für neue Grundschule an der Pappelallee?

Lärmschutzgutachten soll Antwort bringen / Standort durch Bauausschuss-Chef Seidel erneut in Zweifel gezogen

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Bornstedt - Die Standortfrage ist zurück: Eigentlich war die Debatte um den Ort für die neue Grundschule mit Hort in Bornstedt zugunsten einer Fläche zwischen Pappelallee und Jacob-von Gundling-Straße schon beendet. Nach langen Vorträgen seitens des Entwicklungsträgerchefs Horst Müller-Zinsius hatte sich zuletzt sogar der sich anfangs sträubende Bildungsausschuss für die Schule an der Straße ausgesprochen. Freilich mit Lärmschutzauflagen und der Forderung nach Erstellung eines Schulwegsicherungskonzeptes.

Doch nun ist von einer zwei Meter hohen Lärmschutzwand an der Pappelallee die Rede. „Wir machen nochmal ein Lärmschutzgutachten, vielleicht muss die Wand nicht so deutlich ausfallen“ – so versuchte Entwicklungsträger-Mitarbeiter Jochen Putz noch die aufkeimenden Bedenken zu zerstreuen.

Vergebens: „Wenn wir eine Lärmschutzwand brauchen, ist der Standort falsch“, erklärte der Ausschussvorsitzende Christian Seidel (SPD) deutlich. Es sei „nicht gerade hilfreich, dass wir nun eine Lärmschutzwand brauchen“, erklärte auch Harald Kümmel (SPD) und dies vor allem mit Blick auf den Streit im Bildungsausschuss. Besorgt erkundigte er sich: „Es wird doch keine Betonwand sein?“ Putz versicherte, es werde an der Pappelallee nicht aussehen wie an der „Autobahn“, auch ein Lärmschutzwall sei denkbar.

„Kurze Beine, kurze Wege.“ Diesem Prinzip folgend hatte der Bildungsausschuss die Schule für 500 Schüler zunächst im inneren Bereich des Baugebietes Bornstedter Feld ansiedeln wollen, in der Kiepenheuer-Allee, wie Bildungsausschussmitglied Jana Schulze gestern erklärte. Hinsichtlich des vom Entwicklungsträger aus finanziellen Gründen favorisierten Standortes Pappelallee hatte der Ausschuss Bedenken wegen der Schulweg-Sicherheit. Der Fahrzeuglärm auf der Pappelallee bewertete der Ausschuss auch negativ, so Jana Schulze.

Dann hatte Müller-Zinsius jedoch erklärt, Am Schragen könnte der Verkauf von Wohnimmobilien durch die Nähe zu einer Schule beeinträchtigt werden. Zu Bedenken gab er auch, dass die Schule in der Pappelallee bereits zum Schuljahr 2010/2011 fertig sein könne, der Bau nördlich der Kiepenheuerallee aber erst frühestens ein Jahr später. Das war auch für Jana Schulze gestern weiterhin ein starkes Argument. Eine Schallschutzwand sei zwar „für die Anwohner gegenüber kein schönes Bild“, jedoch werde die in der ersten Aufbauphase mit elf Millionen Euro Baukosten veranschlagte Schule dringend gebraucht. Die Karl-Foerster-Schule in der nahegelegenen Kirschallee platze „aus allen Nähten“, erklärte sie. Im Bornstedter Feld werde viel gebaut. Jana Schulze: „Da ziehen viele Familien hin.“ Nun müsse man „sauber abwägen“, die Vorlage zur Bebauungsplan-Änderung, in der die Schallschutzwand erstmals auftaucht, werde in der kommenden Woche im Bildungsausschuss behandelt.

Und der Bauausschuss? Der vertagte sein Votum über die B-Plan-Änderung bis Vorliegen des neuen Lärmschutzgutachtens, das nach Auskunft von Entwicklungsträger-Mitarbeiter Putz in zwei Wochen vorliegen soll. Guido Berg

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