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Bei der Wohnungssuche der Studierenden beginnt die heiße Phase / Aktionstag des Studentenwerkes
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Gute Nachrichten für Studierende, die noch kurzfristig ein Zimmer in Potsdam suchen: Am 2. Oktober werden ab 8 Uhr im Hauptsitz des Studentenwerks Potsdam Zimmer in Wohnanlagen des Studentenwerks Potsdam an wohnberechtigte Studierende vergeben, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vertraglich gebunden sind. Da viele Interessierte sich für mehrere Studien- und Wohnheimplätze gleichzeitig bewerben, gebe es eine größere Zahl an Wohnheimplätzen, die kurzfristig wieder frei werden, erklärt die Sprecherin des Studentenwerks Gudrun Wewetzer. Diese Zimmer und Wohnungen werden am kommenden Dienstag dann endgültig vergeben.
Das Angebot dürfte vor allem auch Studierende interessieren, die auf dem freien Potsdamer Wohnungsmarkt wegen des allgemein hohen Mietniveaus keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Die Situation sei ähnlich wie in den Vorjahren, erklärte die Sprecherin Wewetzer. Da es nicht wesentlich mehr Immatrikulierte gebe, liege die Nachfrage nach Wohnheimplätzen im Bereich des Üblichen. Was nicht heißt, dass es Überkapazitäten gibt. „Wir bekommen alle Wohnungen besetzt.“ Durch Mehrfachbewerbungen von Studierenden sei das Angebot bereits recht knapp geworden. Jetzt kurz vor Semesterbeginn spitze sich die Situation noch einmal zu, da nun einige Interessenten, die noch keinen Vertrag unterschrieben haben, abspringen und neue Nachrücker hinzu kommen. Der Aktionstag in der kommenden Woche soll nun klare Verhältnisse schaffen.
„Zu Beginn des Wintersemesters ist der Bedarf besonders groß und kann vor allem in Potsdam nicht in vollem Umfang gedeckt werden“, so Wewetzer. Wie üblich gebe es auch in diesem Jahr wieder Wartelisten. „Im Verlauf des Semesters könnten diese aber zumeist abgebaut werden.“ Das Studentenwerk verwaltet 3047 Plätze in der Landeshauptstadt, in Wildau (Dahme-Spreewald) und in Brandenburg an der Havel.
Wer sich in Potsdam lieber auf dem freien Wohnungsmarkt umsieht, hat es meist besonders schwer. Bei der Gewoba, dem größten städtischen Anbieter für Wohnraum, macht sich der Semesterstart direkt bemerkbar. „Dabei haben wir ohnehin nur einen geringen Leerstand von 0,4 Prozent“, sagt die Sprecherin Jessica Beulshausen. Wird eines der rund 17 000 Gewoba-Objekte angeboten, häufen sich die Anfragen. „Freie Wohnungen gehen momentan weg wie warme Semmeln.“
Günstiger als auf dem freien Wohnungsmarkt ist es in den Wohnheimen des Studentenwerks. Ein kleines Zimmer in einem Potsdamer Studentenwohnheim ist schon ab 140 Euro zu haben, durchschnittlich zahlen die Studenten rund 218 Euro Warmmiete. Ein Wohnheimplatz ist deshalb eine beliebte Alternative: Die Auslastung der Anlagen liegt bei rund 97 Prozent. „Für Menschen mit geringem Budget ist die Wohnsituation in Potsdam insgesamt angespannt“, so Wewetzer. Zur Entlastung der Potsdamer Situation trage allerdings die Nähe zu Berlin mit seinem großen Wohnungsmarkt bei. „Es ist auch verständlich, dass einige Studierende wegen der Attraktivität der Bundeshauptstadt lieber dorthin ziehen“, ergänzt Wewetzer. Wer sich hingegen doch für die Landeshauptstadt Potsdam entscheidet, wird dafür sogar belohnt. Seit dem Wintersemester 2001/2002 gibt es von der Kommune für jeden Studierenden, der seinen Hauptwohnsitz von außerhalb nach Potsdam verlegt, ein kommunales Begrüßungsgeld in Höhe von 50 Euro pro Semester.
„Wir als günstigster Anbieter könnten auch noch mehr vermieten, wenn es weitere Häuser gebe“, fügte die Sprecherin des Studentenwerks hinzu. Dafür fehlten aber derzeit die finanziellen Mittel. Immerhin konnte das Werk im vergangenen Jahr mithilfe von Mitteln aus dem Konjunkturpaket II über 300 neue Plätze in Brandenburg/Havel und im Potsdamer Wissenschaftspark schaffen. In der Breiten Straße beginnen in der zweiten Oktoberwoche die Sanierungsarbeiten an den dortigen Wohnheimen. Eine Wohnanlage für 97 Studenten auf dem Campus der Technischen Hochschule Wildau steht kurz vor der Fertigstellung.
Auch die Wohnheimplätze in den anderen Städten Brandenburgs sind sehr beliebt. In Frankfurt (Oder) sei die Nachfrage sehr hoch, hieß es vom dortigen Studentenwerk. Die knapp 3700 Plätze, die das Werk in der Oderstadt, Cottbus, Eberswalde (Barnim) und Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) anbietet, sind fast durchgängig belegt. Eine akute Wohnungsnot gebe es aber nicht. Dafür sei in den vergangenen Jahren eine hohe Kapazität aufgebaut worden. (mit dpa)
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