Sport: Läufe um Titel und WM-Normen 18 Potsdamer bei den Deutschen Meisterschaften
„Ich traue mir die Einzelnorm zu“, sagt Claudia Hoffmann. Die Läuferin des SC Potsdam will am Wochenende bei den 111.
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„Ich traue mir die Einzelnorm zu“, sagt Claudia Hoffmann. Die Läuferin des SC Potsdam will am Wochenende bei den 111. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Kasseler Auestadion über 400 Meter nicht nur zu ihrem fünften Titel über die Stadionrunde laufen, sondern sich auch noch das Einzel-Ticket zu den Weltmeisterschaften Ende August/Anfang September im südkoreanischen Daegu erkämpfen. Dazu müsste die 28-Jährige am Sonntag 51,50 Sekunden schnell sein oder sich mit einer Zeit von 51,70 Sekunden die Chance offen lassen, diese sogenannte B-Norm bis zum 14. August noch einmal zu schaffen. „Ich habe speziell wieder die 400 Meter sehr gut trainiert und bin gut vorbereitet“, signalisiert Hoffmann, die sich nach zweijährigem „Ausflug“ auf die 800 Meter nun wieder auf ihre eigentliche Spezialstrecke konzentriert und hier in diesem Jahr mit einer Bestzeit von 52,70 Sekunden Vierte der nationalen Rangliste ist. „Ich bin aber auch erst wieder zwei 400-Meter-Läufe gerannt, einen schwachen und einen mit einem 800-Meter-Lauf davor. Ich kann wesentlich schneller sein und will das jetzt beweisen“, so die Sportsoldatin, die mit der Staffel die Daegu-Norm bereits in der Tasche hat, „denn ich will bei den WM auch im Einzelrennen auf der Bahn sein.“
Gleiches hat ihr Klubkamerad Thomas Schneider vor, der derzeit schnellste Deutsche über die 400 Meter. Er ist Titelfavorit und mit seinen 45,56 Sekunden noch sechs Hundertstel von der B-Norm (45,50) entfernt, die er für das WM-Einzelticket zweimal laufen müsste. „Diese sechs Hundertstel sind zu packen“, glaubt der 22-Jährige. „Sie wären schon beim World-Challenge-Meeting in Ostrava möglich gewesen, wenn ich dort beim Start schneller reagiert hätte. Und wenn jetzt in Kassel alles perfekt liefe, also auch warmes Wetter herrschen würde, wäre sogar die A-Norm drin.“ Die liegt bei 45,20 Sekunden. Auch Schneider ist mit der Staffel schon so gut wie in Daegu dabei; eine Zehntelsekunde fehlte dem deutschen Quartett bei der Team-EM in Stockholm an der Norm (3:04,00 Minuten). „Der Verband hat signalisiert, dass wir nominiert werden, wenn die besten vier, fünf Läufer jetzt in Kassel eine ordentliche Leistung abliefern“, so Schneider, der in Kassel außerdem mit Björn Leow, Maximilian Kriese und Florian Handt über 4mal 400 Meter eine Medaille für den SC holen will.
Axel Richter, Cheftrainer der Potsdamer Leichtathleten, hofft in Kassel auf sieben Medaillen, darunter drei goldene, für die insgesamt 18 dort startenden Aktiven. Neben Hoffmann und Schneider gehört auch Melanie Seeger im 5000-Meter-Gehen zu den Titelanwärtern; dort wollen auch ihre Klubkameradinnen Christin Elß und Charlotte Kobus Edelmetall. „Nach Prüfungsstress und Eisenmangel bin ich inzwischen wieder fit“, sagt die 34-jährige Seeger, die ihr WM-Ticket schon in der Tasche hat. „Ob es nun für den Titel reicht, muss man abwarten, denn Sabine (Krantz vom TV Wattenscheid 01/d. Red.) ist auch dabei. Es wird sicher ein schnelles und schweres Rennen werden.“
Medaillenaspiranten aus Potsdamer Sicht sind außerdem Elina und Diana Sujew über 1500 Meter sowie Christopher Linke im 10 000-Meter-Gehen. Für Antje Möldner wird es nach langer schwerer Krankheit über 3000 Meter Hindernis vor allem wichtig sein, den Lauf mit einer für sie selbst zufriedenstellenden Zeit zu meistern. Michael Meyer
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