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Sport: Laufen durchs Weltkulturerbe

Am Sonntag erlebt der Potsdamer Schlösser-Marathon seine vierte Auflage Veranstalter rechnen mit 2600 Teilnehmern, unter ihnen ein Oscar-Preisträger

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Im Neuen Garten wird die Glienicker Brücke bereits hinter den Menschenmassen liegen, ebenso wie zuvor die Potsdamer Altstadt und der Babelsberger Park – und vor ihnen das historisch wie tagespolitisch bedeutende Schloss Cecilienhof. Von hier aus wird ihr Weg weiter zum Park Sanssouci und schließlich zum Luftschiffhafen führen. 21,1 Kilometer lang ist die Runde, auf der am Sonntag keine Busladungen rüstiger Touristen unterwegs sein werden – sondern jede Menge Laufenthusiasten: Der Potsdamer Voswinkel-adidas-Schlössermarathon erlebt seine vierte Auflage.

Der Marathon in der brandenburgischen Landeshauptstadt gehört zu den abwechslungsreichsten und schönsten seiner Art. Die Strecke führt vorbei an zahlreichen historisch wie architektonisch bedeutenden Bauten der ehemaligen preußischen Residenzstadt. Auch anderswo gäbe es den Trend, den Marathon direkt durch die Stadt zu führen, erzählt Organisationschefin Anne Pichler. „Doch so viel Weltkulturerbe können wohl nur wir bieten“, meint sie. Bis gestern hatten sich bereits 2400 Läufer für die Halb- oder Marathonstrecke angemeldet. Da Nachmeldungen noch möglich sind, rechnen die Organisatoren mit 2600 Teilnehmern. „Das wäre dann ein neuer Rekord“, so Pichler.

Nicht nur Läufer aus heimischen Gefilden werden an den Start gehen, die Teilnmehmer kommen aus zahlreicher europäischer Länder,aus Israel, den USA und dem Iran. Internationale Topathleten werden hingegen entsprechend der Tradition nicht dabei sein; Anfragen von afrikanischen Spitzenläufern wurden abgesagt. „Der Potsdamer Schlössermarathon ist und bleibt ein Volkslauf“, bekräftigt Pichler, „wir zahlen keinerlei Start- oder Preisgelder.“

Darauf hätten es auch sicher nicht die Prominenten abgesehen, die ihre Teilnahme zugesagt haben: Volker Schlöndorff, der als Regisseur der „Blechtrommel“ den Oscar gewann, will die ganze Marathonstrecke von 42,195 Kilometern – also zwei Runden durch die Stadt – in Angriff nehmen. Über die halbe Distanz, sprich eine Runde, wagen sich unter anderem der CDU-Landtagsabgeordnete Sven Petke, Potsdams SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Schubert und der einstige Kanu- Olympiasieger Ingo Spelly.

Start und Ziel liegen in diesem Jahr erstmals im traditionsreichen Stadion Luftschiffhafen; um 9 Uhr werden Brandenburgs Sportminister Holger Rupprecht sowie Potsdams Sportbeigeordnete Gabriele Fischer vor der dortigen Tribüne den Startschuss geben. Auch Walker und Nordic-Walker werden dann mit an den Start gehen, eine eigene Wertung gibt es allerdings nicht.

Das Rahmenprogramm beginnt bereits am Sonnabend; ab 12 Uhr wird in der Leichtathletikhalle des Luftschiffhafens eine Sport- und Gesundheitsmesse eröffnet. Zur gleichen Zeit beginnen Soccerturniere für Firmen und Jugendliche, um 13 Uhr findet im Stadion ein Walkingkurs statt, ehe um 14 Uhr der Potsdamer Fanfarenzug sein Showprogramm präsentiert. Der Eintritt zu sämtlichen Aktionen ist frei.

Für die Läufer stehen am Sonntag sechs Verpflegungspunkte bereit, mehr als 400 Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Größere Verkehrsbehinderungen werden nicht erwartet, an vielen Stellen werden regulierte Durchgangsstellen eingerichtet (siehe Grafik unten). So können sich Läufer wie Zuschauer voll und ganz auf die Schönheiten Potsdams konzentrieren.

Hubertus Rössler

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