Landeshauptstadt: Laufweg über Galerie
Reparaturstart an der Historischen Mühle
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Sanssouci - An der Turmgalerie der Historischen Mühle von Sanssouci, die am 12. Juni für die Besucher gesperrt werden musste, haben gestern erste Arbeiten begonnen. Zimmerer des Schirrhofs der Schlösserstiftung legten über den schadhaften Bohlen zunächst einen Laufweg. Er ermöglicht Mühlenchef Torsten Rüdinger und seinem Sanssouci-Müller Frederic Schüler das Betreten der Galerie für Wartungsarbeiten und für die Steuerung der Flügel.
„Werkstattleiter Ullrich Niemann und seine Zimmerer haben andere Aufgaben zurückgestellt, um uns zu helfen“, würdigte Rüdinger den Einsatz. „Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar.“ Mit dem Bau des Laufwegs können wichtige Funktionen des Touristenziels aufrecht erhalten werden. Seit der Sperrung der Plattform sind die Besucherzahlen bereits deutlich zurückgegangen, bestätigte Rüdinger: „Immer wieder äußern Touristen ihre Enttäuschung, dass sie den Rundblick von der Galerie über Sanssouci und Potsdam nicht mehr genießen können.“
Dies werde so bald auch nicht möglich sein, schätzt der Geschäftsführer des von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg betriebenen Baudenkmals realistisch ein. Zunächst müssten die von der Bauabteilung der Schlösserstiftung im April aufgenommenen Planungen abgeschlossen werden. Dann sei eine Ausschreibung des auf 170 000 Euro geschätzten Vorhabens erforderlich, die erfahrungsgemäß etwa acht Wochen in Anspruch nehme. Deshalb rechne er mit dem Beginn der eigentlichen Reparaturmaßnahmen erst im November. Dies sei jedoch ein günstiger Termin, da sie dann außerhalb der Saison stattfinden könnten, erläuterte Rüdinger.
Die Sofortsperrung war durch die Ergebnisse eines von der Schlösserstiftung in Auftrag gegebenes Gutachten erzwungen worden. Darin wurden die durch die Witterung hervorgerufenen Schäden an der hölzernen Galerie weitaus ernster beurteilt als bisher angenommen. Auch eine Schädigung der tragenden Balken konnte nicht ausgeschlossen werden. Darauf hatte die Mühlenvereinigung als Betreiber die Stiftung als Eigentümer des Bauwerks allerdings schon seit dem Jahr 2001 hingewiesen. Durch Trockenrisse in den Bohlen, in denen sich Wasser ansammelt sei Pilzbefall und das Faulen des Holzes begünstigt worden.
Dennoch würden für die Erneuerung wahrscheinlich wieder Eichenbohlen verwendet, erklärte Torsten Rüdinger. Durch Holzschutz, wie Blechverkleidungen, soll diesmal aber eine wesentlich längere Lebensdauer erreicht werden. E. Hoh
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